Magazine2023-07-20T12:27:20+02:00

Marius Deuer wird Internationaler Meister

Knapp vor seinem fünfzehnten Geburtstag schaffte Marius Deuer bei einem Turnier in Prag den Sprung über Elo 2400. Damit hat er alle Bedingungen für den Titel eines „Internationalen Meisters“ erfüllt – in einem Alter, das zwar nicht im Weltmaßstab, so doch für hiesige Verhältnisse rekordverdächtig ist.

Marius Deuer Prag 2023

Der Aulendorfer spielt bei dem TSV Schönaich, vorherige Stationen waren WD Ulm und Biberach. Er wurde bereits Deutscher U14-Meister, im Jahr 2022 aber auch Württembergischer Einzelmeister der „Erwachsenen“. Bei seinem Nationalmannschafts-Einsatz beim Mitropa-Cup besiegte Deuer überzeugend den erfahrenen englisch-schweizerischen Großmeister und Buchautor Jo Gallagher. Seinen ersten Großmeister-Skalp hatte er sich freilich schon mit zwölf Jahren geholt:

Jo Gallagher – Marius Deuer
Mitropa-Cup Mali Lošinj 2023, D – Schweiz 1½: 2½, 2. Brett
Caro-Kann-Verteidigung
1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 d:e4 4.S:e4 Sf6 5.S:f6+ e:f6 6.c3 Ld6 7.Ld3
0-0 8.Dc2 Te8+ 9.Se2 h5! 10.0-0 h4!
Der aggressive Vormarsch des h-Bauiern ist Deuers Lieblingsmotiv in seinem Caro-Kann mit …e:f6.
11.h3 Sd7 12.Ld2 Sf8 13.Tae1 g6 14.f4?!
Baut den Lf4 ein und schwächt das Feld g3. Gesünder erscheint
14.Sf4 – der Turmtausch schadet nicht – oder 14.c4.
14…f5! 15.Kh1 Se6 16.Sg1 Ld7 17.Lc1
Die Weiterwanderung des Springers mit Sg1-f3-e5 scheitert am
Sorgenkind auf f4, woran auch 17.Dc1 Dc7 nichts ändert.
17…Sg7 18.T:e8+ L:e8 19.c4
Auch 19.Sf3 Sh5 verheißt nichts Gutes.
19…Sh5 20.Se2 Ld7 21.b3 Df6 22.Tf3
22.Lb2 De7!, und plötzlich macht auch das Feld e3 Sorgen.
22…Kh7 23.Lb2 De7 24.c5?!
Weiß hat mehrere kleine Baustellen (g3, f4, e-Linie) und auch keinen guten Plan. Der GM sucht daher mit Gewalt Gegenspiel.
Nach 24.d5 Te8 geht es nicht weiter, d:c6? aktiviert nur den Ld7.
24…Lc7 25.d5 c:d5 26.Dc3 d4!
Der Schlüsselzug! Bei einer weißen Blockade auf d4 bliebe der
Ld7 passiv, jetzt wird er zur mächtigsten Figur. Auf zuvor 25.Ld4
war 25…Sg3+ unangenehm.
27.D:d4 Te8!
Schwächer wäre sofort 27…Lc6 wegen 28.Te3. Bemerkenswert, wie
der unvertreibbare Sh5 die lange Diagonale schützt.
28.Tf1 Lc6 29.Lc4 Td8 30.Dc3 De4
Die schwarzen Figuren dringen entscheidend ein. 31.Df3 D:c4!
32.b:c4 L:f3 33.T:f3 Td2 mit Figurengewinn.
31.Tf3 Db1+ 32.Kh2 L:f3 33.g:f3 Df1 34.b4 Df2+ 0:1
Nebst 35…Td1+. Auch auf 34.De3 hätte 34…Td1 entschieden.

By |Juli 15th, 2023|Categories: Ankündigungen|0 Comments

Schönaich II verliert das direkte Abstiegsduell und muss den Gang in die 4. Liga antreten

Der letzte Spieltag der Schach Oberliga wurde wie immer in einer zentralen Endrunde ausgetragen. In Ebersbach gab es 2 direkte Abstiegsduelle zu sehen und in den anderen 3 Matches hatten sage und schreibe 5 Teams noch Chancen auf die Meisterschaft und den damit verbunden Aufstieg in die 2. Bundesliga. In den letzten Spieltagen war die Bundesliga Reserve des TSV mit großen Aufstellungsproblemen dem Abstieg immer mehr entgegen getaumelt, doch für dieses packende Finale gelang es Teamcaptain Moritz Reck alle verfügbaren Kräfte zu bündeln. Das Resultat war, dass Schönaich II mit einem Elo-Schnitt von 2234 nicht nur die beste Formation der eigenen Geschichte an die Bretter brachte, sondern auch von den 10 anwesenden Teams den zweitbesten Schnitt hatte, besser als die beiden führenden Teams in der Tabelle aus Bebenhausen und Schmiden. Das Problem war, dass die Gegner aus Jedesheim mit 2225 den drittstärksten Schnitt hatten, so dass das Abstiegsendspiel auf dem Papier die größte Qualität aufbot. Leider ging es nicht gut los für den TSV, Großmeister Dimitrij Bunzmann, mit einer Zahl von 2446 der stärkste aller anwesenden Spieler, konnte mit schwarz keine Ziele in der Eröffnung kreieren und willigte daher frühzeitig in die Punkteteilung mit seinem Gegner ein. Teamcaptain Reck lehnte mannschaftsdienlich das frühzeitige Remisangebot seines Gegners ab, doch das erwies sich bald als Fehler, denn nach einer falschen Einschätzung wurde er frühzeitig in die Defensive gedrückt. Auch Timur Kocharin und Tristan Petzold fanden nie richtig in ihre Partien und mussten alsbald zum 0,5-2,5 Rückstand aufgeben. Da Schönaich gewinnen musste, um die Klasse zu halten, waren diese 2 Punkte Rückstand schon eine sehr große Hypothek. Doch noch gab es gewisse Hoffnungen, Christoph Menezes, Jan Brunner, Marc Werner und Nils Stukenbrok hatten allesamt gute Stellungen, doch diese dann auch tatsächlich zum Sieg zu bringen, ist natürlich nochmal eine Aufgabe. Und es musstn ja mehr oder weniger alle 4 gewonnen werden, um noch auf 4,5 Punkte zu kommen. Schließlich übersah Stukenbrok ein Opfer des Gegners, dass diesem ein Remis durch Dauerschach garantierte. Im Druck auf jeden Fall gewinnen zu müssen überriss dann auch Menezes seine Stellung, mit seiner Aufgabe stand der Abstieg bei 4 Punkten für Jedesheim bereits fest. Reck hatte sich tatsächlich noch aus seiner bedrängten Stellung herausgekämpft, doch nachdem der Kampf entschieden war, gab man alle 3 laufenden Partien Remis zum Endstand von 2,5-5,5. Das zweite Abstiegsendspiel verlor Stuttgart 2 und begleitet damit Schönaich II beim Weg hinab in die Verbandsliga. Die Meisterschaft sicherte sich Schmiden/Cannstatt in einem Herzschlag Finale mit gleichvielen Mannschafts- und Brettpunkten, auf Grund des unter der Saison gewonnenen direkten Vergleichs mit Bebenhausen. In der zweiten Liga wird man dann nächste Saison unter anderem auf Schönaichs erste Mannschaft treffen.

By |Juni 1st, 2023|Categories: 2. Mannschaft|0 Comments

Schönaich gewinnt souverän die württembergische Blitzmeisterschaft

Nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga, in dessen Folge 14 der eingesetzten 20 Spieler den Verein verließen, blickt die ganze Schachwelt in Württemberg nach Schönaich, wie es dort weitergehen wird. Viele Konkurrenten vermuten einen Zusammenbruch und dass das Team gleich in die Oberliga durchgereicht werden wird. Da kam die württembergische Blitzmeisterschaft gerade recht, um einen ersten Fingerzeig zu geben, in welche Richtung es in Zukunft beim TSV gehen wird. Und dieser fiel recht eindeutig aus. Angeführt von den beiden Juniorennationalspielern Tobias Kölle und Marius Deuer, um die herum auch das zukünftige 2. Liga Team aufgebaut werden soll, dominierte das Quartett des TSV das Turnier nach Belieben, lediglich im Derby gegen den SC Böblingen gab es mit einer Niederlage eine kleine Delle in der sonst tadellosen Bilanz. Alle anderen 26 Matches wurden gewonnen. Am Ende lag man damit nicht nur 4 Mannschaftspunkte vor Zweitligist Heilbronn auf Platz zwei, sondern hatte auch satte 10 Brettpunkte mehr als der Verfolger errungen. Aus ihren 27 Partien holten die Spitzenbretter Kölle und Deuer 24,5 und 22 Punkte, außerdem trug Jan Brunner 21,5 Punkte und Captain Moritz Reck 23,5 am vierten Brett bei. Auch in der Einzelwertung bedeutete das jeweils Platz 1 für Kölle, Brunner und Reck an ihrem jeweiligen Brett. Lediglich Deuer war auf Brett 2 nur der zweitbeste Spieler im Turnier, dem nächsten Jungtalent aus Schönaich Timur Kocharin gelangen sagenhafte 23 Punkte für Schönaich 2. Damit landete die 2. Mannschaft am Ende auf Platz sieben. Für das Turnier hatten sich überhaupt nur 2 Vereine mit 2 Teams qualifiziert, das andere zweite Team aus Bebenhausen belegte den 28. und letzten Platz. So zeigt sich, dass der TSV Schönaich auch nach den diversen Abgängen im württembergischen Schach voraussichtlich eine dominante Rolle einnehmen wird. Aktuell wird für die nächste Saison mit 6 Neuzugängen gesprochen und geplant, die nach und nach bis zur Wechselfrist am 30.06. veröffentlicht werden sollen. Danach gibt es den nächsten Fingerzeig, ob der TSV sein Ziel klare Etablierung in der 2. Bundesliga, also die Plätze 2-5, in der nächsten Saison erreichen kann.

vlnr.: der mitspielende Organisator Klaus Fuß, Tobias Kölle(1), Moritz Reck(4), Jan Brunner(3) und Markus Gentner – Vorsitzender des ausrichtenden SC Murrhardt. Marius Deuer(2) fehlt.

By |Dezember 10th, 2019|Categories: Turniere|0 Comments


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