Verbandsliga: Pflichtsieg in Schwäbisch Gmünd
Letzten Sonntag ging es in der Verbandsliga zur vermeintlich schwächsten Mannschaft der Liga, Schwäbisch Gmünd 2. Da außerdem die Spitzenspieler nur für eine begrenzte Zeit verfügbar sein dürften, war klar, dass dieses Spiel ein Pflichtsieg ist – in der Verbandsliga braucht man erfahrungsgemäß 8 bis 9 Punkte für den Klassenerhalt.
Nach Absagen und kurzfristigem Hinundher wurde Brett 1 freigelassen, um 7 starke Bretter zu haben. Die Situation wurde weiter dadurch erleichtert, dass bei Gmünd die an 1 und 3 gesetzten Spieler(innen) fehlten, sie Brett 5 frei ließen und bereits nach 15 Minuten nach einem schweren Rechenfehler des Gmünders der Sieg an Brett 8 praktisch bereits fest stand. Tatsächlich wurde Oliver Rechtsteiner dann erst als Letzter(!) fertig, mit einer gesunden Mehrfigur stand der Sieg freilich nie in Frage.
An den verbleibenden 5 Brettern setzten die Gmünder trotz nominell mitunter erheblicher Unterlegenheit harte Gegenwehr entgegen. Noch nach gut der Hälfte der Spielzeit waren nirgendwo echte Vorteile zu erkennen. Kai Giebler hatte zwar einen Bauern mehr, doch in einem typischen Königsgambit-Endspiel kontrollierte Weiß das Feld f4 (bei schwarzem Bauern auf g4), so dass dieser praktisch nicht ins Gewicht fiel. Bei Christian Beyer und Harald Keilhack war nach deren starker Vorstellung gegen Böblingen schon schnell klar, dass es diesmal alles andere als einfach werden würde. Immerhin bekam Philipp Wagner nach einem Scheinopfer in einem Spanier das Läuferpaar, doch einstweilen war auch hier nicht klar, wie sich das auswirken könnte.
Schließlich bekam Keilhack von seinem extrem präzise spielenden Gegner, den er schon einmal ziemlich leicht besiegt hatte, im psychologisch ungünstigsten Moment ein Remisangebot: Zwar war das Gleichgewicht nicht wirklich gestört, doch bei einer Ablehnung müsste er zumindest das nächste halbe Dutzend Züge lang sorgfältig auf Halten spielen müssen.
Beyer erlangte geschickt Initiative. Zwar war das objektiv alles andere als klar, und der Computer sah über weite Strecken eher seinen Gegner vorne; doch unter solchen Umständen konnte man vom Gegner zumindest kleinere Halbherzigkeiten erwarten.
Die Lage begann sich freilich zu klären, als sich Gieblers Gegner verrechnete und einen Zwischenzug übersah. Kurz darauf musste er aufgeben. Auch Brett 7 entwickelte sich dann doch zunehmend zu einem Läuferpaar-Endspiel.
Schrecksekunde dann, als Ersatzkapitän Nils Stukenbrok sich plötzlich einzügig mattsetzen ließ. Zuvor hatte sein Gegner in unklarer Stellung inkorrekt eine Figur geopfert, ohne zuvor mögliche Angriffsreserven bereitgestellt zu haben.
Auch Philipp Wagner vollstreckte dann mit Läufer + entferntem Freibauern gegen Springer, während sich bei Beyers komplexer Partie letztlich halt einfach die Spielstärke durchsetzte. Der Sieg mit 5 1/2: 2 1/2 war völlig verrdient, aber so klar oder eindeutig war die Sache nun auch wiederum nicht.
Quo vadis TSV 4? Dritter Spieltag am 17.11.2024 des TSV 4 gegen Leonberg 2
Am dritten Spieltag wurde klar, dass der an sich sehr starke Kader des TSV 4 offenbar doch zu dünn besetzt ist – zumindest um realistische Aufstieg Ambitionen zu bewahren. Nach Absagen von 4 Stammspielern musste auf 2 Jugendspieler zurückgegriffen werden und auch noch Zheng zum dritten und damit letzten Mal eingesetzt werden um überhaupt vollzählig antreten zu können. Zheng wird uns sicher noch in vielen Spielen fehlen.
Zum Glück war auch Leonberg nicht in Bestbesetzung vor Ort, was wieder ein wenig Hoffnung gab.
Innerhalb der ersten zwei Stunden haben unsere beiden Nachwuchsspieler Edgar an Brett 6 und Ivan an Brett 5 jedoch Ihre Partien gegen ebenfalls noch junge Nachwuchsspieler verloren, so das Schönaich bereits sehr früh mit 2 null hinten lag. Das sah alles andere als gut aus…..
Zu diesem Zeitpunkt konnte der Kapitän Timo an Brett 3, das Remis, dass sein Gegner in schlechterer Stellung durch Zugwiederholung anstrebte folglich auch nicht annehmen und musste einen gefährlicheren Weg wählen um weiter spielen zu können. Das sah aber auch vielversprechend aus.
Enya eröffnete an Brett 2 das Spiel mit der königsindischen Verteidigung, setzte die Eröffnung mit großer Präzision um und stellte den erfahrenen Gegner vor einige knifflige Entscheidungen. Im Verlauf des Spiels zeigte sich, dass Enya die Theorie der Königsindischen Eröffnung tief verinnerlicht hatte. Ihre Züge waren präzise und zielgerichtet und sie konnte den Gegner zunehmend unter Druck setzen. Nach dem 21. Zug, als sich die Stellung zu ihren Gunsten wendete und der Gegner keinen klaren Ausweg mehr sah, entschloss er sich, die Partie aufzugeben.
Somit verkürzte Schönaich auf 2 zu 1.
Leider patze Timo danach gleich zwei Mal fast unmittelbar in Folge und so schwerwiegend, dass er seinem wesentlich jüngeren und auch DWZ-mäßig deutlich schwächeren Gegner die Hand reichen musste. Die beiden Fehlgriffe waren auf C-Klassen-Niveau und das Ergebnis konnte somit selbst bei bestem Spielverlauf der beiden noch laufenden Partien maximal noch ein unterschieden werden.
Am 4. Brett spielte Zheng mit Schwarz. Der junge Gegner eröffnete das Spiel mit dem Zug g3, was auf eine hypermoderne Eröffnung hindeutet. Zheng reagierte prompt und entschied sich wie Enya, mit der Königsindischen Verteidigung zu kontern. Er baute nach und nach seine Stellung geschickt auf. Er nutzte die Vorteile seiner Stellung und drohte entscheidende Materialgewinne zu erzielen, so dass sein junger Gegner schließlich erkennen musste, dass er entweder schachmatt gesetzt würde oder seine Dame plus einen Springer opfern, um im Spiel zu bleiben. Das wollte er sich nicht antun und gab auf, womit Schönaich auf 3 zu 2 verkürzte.
Nun lag es einzig und allein an der noch laufenden Partie von Michael an Brett 1 mit einem Sieg noch ein Unterschieden für die Mannschaft heraus zu holen. Zum Glück stand Michael mit einer Dame mehr gegen Turm + 2 Bauern in einem zumindest theoretisch gewonnen Endspiel da. Die Frage war nur, wie gewinnt man das? Aber Michael konnte seine Erfahrung nutzen und zeigen warum er noch mit über 1900 DWZ auf dem Papier steht und somit musste sein Gegner, der sich bis zuletzt zu Wehr gesetzt hatte (hätte nur noch gefehlt, dass Michael ihn Matt mit Dame und König setzen muss) ihm dann letzendes doch noch die Hand reichen und zum Sieg gratulieren musste.
Fazit: Schönaich 4 kann sich ein unentschieden sichern, dank Familie Wang und Michael.
Schönaich mit schwacher Leistung beim Europapokal doch Spitzenspieler Marius Deuer kann anderweitig glänzen
Die Voraussetzungen für ein besseres Ergebnis beim Europacup als im letzten Jahr in Albanien waren bereits vor dem Turnierstart schlecht. Als die erneute Teilnahme feststand, waren die beiden Spitzenspieler Tobias Kölle und Marius Deuer schon anderweitig verplant, Kölle spielte das U25 Open in Berlin und Deuer war bei einem der besten Turniere in Deutschland am Tegernsee gemeldet. Ersetzt wurden sie von Altmeister Thomas Hickl und der neuen Nachwuchshoffnung Jan Rechner. Dazu waren im Team wie letztes Jahr Christian Beyer, Harald Keilhack, Nils Stukenbrok und Kapitän Moritz Reck. In dieser Konstellation lag man in der Setzliste nicht wie im letzten Jahr in der oberen Hälfte, sondern stattdessen im letzten Viertel. Somit waren 2 Niederlagen zum Auftakt gegen stärkere Gegner auch keine Überraschung. In Runde 3 ging es gegen die Spanier von Alcorcon und auch hier zeigte sich das Fehlen der Spitzenspieler. Im Jahr zuvor hatte man mit 4-2 die Oberhand behalten, doch dieses Mal gelang nur dank der Ausdauer von Hickl ein mühsames Unentschieden. Als in Runde 4 noch eine Niederlage gegen die Außenseiter aus Enis in Irland hinzukam, war das Team zunächst am Boden. Es folgte jedoch ein Sieg gegen die Gastgeber aus Vrnjacka Banja und in der sechsten Runde gab es das nächste Wiedersehen mit alten Bekannten. Gegen Differdange aus Luxemburg gab es im letzten Jahr eine sehr unnötige und daher schmerzhafte Niederlage in der sechsten Runde, die alle Träume auf eine Top20 Platzierung platzen ließ. Leider wiederholte sich die Geschichte, wenn auch dieses Jahr deutlich weiter unten im Tableau. Trotz gutem Spiel gingen die Schönaicher an ihren Chancen vorbei und mussten sich schließlich mit 4-2 geschlagen geben. Nach einem abschließenden Unentschieden gegen die Albaner aus Butrinti beendete man das Turnier auf einem enttäuschenden 76. Platz. Beyer hatte am ersten Brett einen schweren Stand und holte nur einen Punkt, Keilhack gewohnt solide mit 3,5, Hickl kam auf 3 und Stukenbrok erzielte mit einem starken Schlussspurt ebenfalls noch 3,5 Punkte. Rechner zeigte sich insbesondere in der Eröffnung auf Augenhöhe mit der starken Gegnerschaft, im Endspiel merkte man aber leider doch noch öfter die fehlende Erfahrung, so dass es nur zu 2 Punkten reichte. Und auch der Plan das Kapitän Reck das Team mit Siegen an Brett 6 tragen kann ging nicht wirklich auf, seine 4 Punkte entsprachen am Ende auch nicht den Erwartungen.
Schönaich in der zweiten Runde gegen Wasa aus Schweden
Deutlich erfreulicher war das Abschneiden von Marius Deuer am Tegernsee. Nach 3 Auftaktsiegen als Favorit konnte die 16-jährige Nachwuchshoffnung in der vierten Runde mit dem indischen Großmeister Venkataraman zum ersten Mal überhaupt einen Spieler mit 2600 Elopunkten besiegen. Und das auch noch in einer äußerst sehenswerten Partie, in der Deuer mit einem korrekten Opfer seinen Turm für einen Springer gab und damit seine Bauern schließlich erfolgreich zur Umwandlung brachte. Es folgten 3 souveräne Remis gegen die Großmeister Jumabayev, Vogel und Piorun und nach einem weiteren Sieg in Runde 8 gab es für Deuer in der Schlussrunde das Duell mit dem deutschen Nationalspieler Dimitrij Kollars. Um seine erste Norm für den Großmeistertitel musste Deuer mindestens ein Remis holen und auch diese Aufgabe meisterte er souverän. Am Ende konnte er sich neben diesem wichtigen Schritt zum Titel auch noch über den vierten Platz im hochkarätig besetzten Feld freuen.
Marius bei der Siegerehrung mit seiner ersten GM-Norm. Herzlichen Glückwunsch!
Ernüchternder zweiter Spieltag des TSV 4 gegen Stetten 1
Nach dem erfolgreichen Saisonstart folgte prompt ein herber und zumindest der Höhe nach auch unerwarteter Rückschlag für den TSV 4 beim ersten Heimspiel gegen Stetten.
Zheng musste an Brett 6 gegen eine sehr junge Nachwuchsspielerin gleich in der Eröffnung einen Figurenverlust in Kauf nehmen. Die erste Niederlage war damit früh besiegelt und konnte trotz Kampfgeist auch nicht mehr abgewendet werden.
Der Mannschaftsführer wurde mit einem ihm unbekannten Gambit (Staunton Gambit) ebenfalls von Zug 2 an gefordert und konnte sich nur noch daran erinnern, dass man den Bauern nach 1.) d4 / f5 und 2.) e4 am besten schlägt. Nach schlagen des Bauern und dem erwartbaren 3.) Sc3/Sf6 wusste Timo nach 4.) Lg5 dann leider nicht weiter und hat deshalb für den 4. Zug deutlich über 20 Minuten Zeit investiert. Danach stand der weitere Aufbau und eine Spielidee zwar fest, aber es wurde zu früh zu viel Zeit investiert, die dann im weiteren Spielverlauf fehlte. Zwar konnte Timo im Mittelspiel ausgleichen und durch später folgende schlechte Züge des Gegners sogar Vorteil erlangen, aber diesen Vorteil vor allem aufgrund von zu wenig Zeit nicht mehr verwerten. Am Ende musste Timo in einer schwierigen Stellung mit weniger als 1 Minute auf der Uhr noch viele Verteidigungszüge vor dem 40 Zug finden und übersah dabei sogar eine Mattkombination die nur mit dem Damenverlust hätte abgewendet werden können.
Schönaich lag demnach zur Mittagszeit bereits mit 2 Punkten hinten.
Enya konnte Ihre Vorbereitung an Brettt4 gegen Ihren Gegner Markus Liebelt zunächst nutzen, da Sie tatsächlich den erwarteten Traxler Gegenangriff aufs Brett bekam. Damit konnte Sie viel Zeit sparen und zudem auch mehrfach eine Gewinnstellung erreichen. Wer die Eröffnung kennt, weiß aber, dass Sie von taktischen komplexen Motiven voll ist, die selbst auf Weltklasseniveau nicht immer richtig behandelt werden. So wurden auch hier von beiden Spielern wechselseitig taktische Fehler gemacht und die Gewinnchancen schwankten hin und her und am Ende konnte der Gegner in ein besseres Endspiel abwickeln und sich in diesem durchsetzen.
Damit wäre beim besten weiteren Verlauf nur noch ein unentschieden möglich gewesen.
Kurz kam in dieser Hinsicht Hoffnung auf, nachdem Michael an Brett 3 einen ganzen Punt holen konnte. Dabei spielte er mit den schwarzen Figuren zum ersten Mal überhaupt die Skandinavische Verteidigung mit …2.Sf6. Hierbei kamen beide Spieler solide aus der Eröffnung heraus. Im Mittelspiel gab Michael einen Bauern für etwas mehr Aktivität. Als sein Gegner ein riskantes Königsmanöver versuchte, schnappte die Falle zu und der gegnerische König konnte sich letztlich nicht mehr retten, so dass der Sieg nach 45 Zügen feststand. Der Spielstand von 3 zu 1 ließ zumindest hoffen…
Eduard konnte an Brette 2 als Weißer mit d4 und c4 aber nur ein Remis erreichen. Der passive Aufbau von Schwarz erwies sich mit d6 und c6 als schwer zu knacken, da Schwarz zudem die Offene Linie mit beiden Läufern blockierte, auf der Weiß in das andere Lager einzubrechen gedachte. Nach der verfrühten Rochade von Weiß gruppierte Schwarz seinen Springer um und stieß auf dem Königsflügel gegen Weiß vor. Weiß konnte dennoch die Situation mit einem Damenzug stabilisieren, der zugleich eine Dame-Läufer-batterie aufbaute und den schwarzen König mit Druck auf f7 bedrängte, so dass der weitere Vorstoß von Schwarz erlahmte. Nach Vereinfachung der Stellung war Weiß in komplizierter Stellung in Zeitnot, stellte eine erzwungene einzügige Mattdrohung am schwarzen Königsflügel auf, so dass Schwarz genötigt war, seinerseits auf Dauerschach zurückzugreifen. Es wurde remis gegeben und der Sieg von Stetten war damit besiegelt.
Demnach war es auch nicht mehr entscheidend, dass Marcus an Brett 1 gegen Jürgen Viehoff in einem komplexen Endspiel mit vielen Bauern und bei dem Marcus zwei Läufer und Turm gegen einen Läufer und Turm + 2 Mehrbauern hatte auch einen Punktverlust hinnehmen musste.
Somit stand trotzt leichter DWZ-Überlegenheit am Ende eine deutliche Niederlage mit 4,5 zu 1,5 auf dem Papier.
Stellt sich die Frage in wieweit die Aufstiegsträume der 4. Mannschaft schon wieder geplatzt sind!?
Großer Schritt in Richtung Klassenerhalt für die „Zweite“
Nach dem misslungenen Auftakt gegen Sontheim musste beim wegen des Europacups verlegten Zweitrundenspiel der Verbandsliga gegen Spvgg Böblingen unbedingt ein Sieg her. Um es kurz vorwegzunehmen: Dies gelang auch, und der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet. Im Gegenteil, bei 1½ weggeschmissenen Punkten an den Brettern 4 und 6 hätte er durchaus höher ausfallen dürfen.
Durchaus inspiriert starteten die Europacup-(Nicht-)Helden. Nils Stukenbrok erhielt nach gegnerischer Experimentaleröffnung gleich großen Vorteil. Harald Keilhack konnte bis Zug 17 auf Theorie- und danach noch auf Strukturkenntnisse zurückgreifen. Hingegen war Christian Beyer schon im 9. Zug out of book, zündete dann aber seine unwiderstehliche kreative Ader. Gerhard Junesch an 1 streute bei seinem Caro-Kann – bekanntlich eine der langweiligsten Eröffnungen – genau das richtige Maß an Provokation ein. Kai Giebler und Nerz wechselten im Schotten gleichfalls etliche Theoriezüge, später schwand dann bei Schwarz das Maß für Feinheiten („welcher Turm gehört nach e8?“).
An 5 und 8, mit Florian Schnadt und Jürgen Koch auf unserer Seite, wurde „langweilig“ Slawisch- bzw. Französisch-Abtausch geübt. In beiden Fällen agierten die Weißspieler in der Folge zu defensiv; Schnadt leitete zu einer Isolanistellung über, Koch verlor mehr und mehr Raum.
Als Erster gewann dann Mannschaftsführer York Glienke, der seine indische Struktur vollstreckte. Damit waren die Zeichen auf Sieg gestellt – Giebler stand auf Gewinn, Keilhack und Beyer immer besser … objektiv waren die fast absurden Verwicklungen bei Christian Beyer zunächst nicht wirklich gut, doch der Gegner wurde konsequent schwindlig gespielt und musste bereits nach 23 Zügen aufgeben. Nachher sprudelten die Varianten aus Christian nur so heraus – und siehe da: sehr viele, wenn auch nicht alle, stimmten laut Stockfish sogar!
Einen Rückschlag gab es dann an Brett 4: Giebler hatte bereits eine ganze Mehrfigur, für pure Schwindelchancen; dazu viel Zeit auf der Uhr und sein Gegner war in hochgradiger Zeitnot. Aber plötzlich schauten drei schwarze Figuren f2 an, während die weiße Dame weit im Abseits stand. Als Beschwichtigungs-Köder bot Giebler seinen Turm a1 an, um dort dann die schwarze Dame zu fangen. Dies gelang nur zum Teil: die schwarze Dame opferte sich, doch anschließend musste die weiße ebenso dran glauben!
2:1, und kurz darauf 3:2 bei den beiden Abtauschvarianten-Spezialisten: Florians Initiative setzte sich durch, während bei Jürgen Koch im Springerendspiel ein schwarzes Springeropfer den Bauerndurchbruch erzwang – eben der Raumvorteil.
Derweil stand Nils Stukenbrok gemütlich auf Gewinn. Keilhack schob, vom König unterstützt, seine Freibauern auf e und f vor. Der Gegner hatte dafür zwei c- und einen a-Bauern und lag im Rennen sichtlich hinten. Im Backgammon hätte man da noch mit ein oder zwei Päschen etwas „drehen“ können, aber Schach funktioniert leider – oder Gott sei Dank – anders. Bei Gerhard Junesch wurden kurz vor der Zeitkontrolle Zugwiederholungen angetäuscht, in deutlich verschärfter Stellung. Irgendwie ging es dann aber doch weiter.
Nach der Zeitkontrolle folgte Harald Keilhacks Sieg zum 4:2. Nils Stukenbrok hatte in einem harmlosen Endspiel Läufer und zwei Bauern mehr. Plötzlich musste er aber einen Turm geben, um Dauerschach zu vermeiden!? Mit anschließend zwei Bauern für die Qualität hatte er bei verschärfter Lage immer noch Vorteil, doch letztlich Remis – ebenso wie am Spitzenbrett, wo sich alles in Wohlgefallen auflöste.
Schachlich war diesmal vor allem an den ersten vier Brettern viel geboten, mit etlicher Kreativität und originellen Stellungsbildern. Und bei Beyer und Keilhack ist nach ihren ersten Verbandsligasiegen für Schönaich hoffentlich der Knoten geplatzt.
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