Überraschend deutlicher Erfolg gegen Schmiden, Zweite verliert knapp
Mit gemischten Gefühlen ging es ins Zweitliga-Derby gegen den designierten Tabellenletzten Schmiden. Kölle jagt bei einem Turnier in Spanien die GM-Norm, die Reisekasse sollte für den Einzelkampf etwas geschont werden, und zudem sagte Deuer kurzfristig wegen Krankheit ab. Statt des fest eingeplanten Sieges stand womöglich ein Zitterspiel bevor. Es wurde einer der besten Kämpfe von Schönaich!
Zwar lief bei Schmiden überraschend der in Australien vermutete Spitzenspieler T. Schmidt auf, dafür fehlten mit Eisele und Thoma zwei Stammspieler, und statt der zwei besten Ersatzleute (Witke und Scheeff) wurden an 7 und 8 zwei gestandene Bezirksligaspieler aufgeboten. So ging man mit einem 0:1-Rückstand, vier klaren Favoritenbrettern (2, 3, 7, 8) und sehr offenen Mittelfeldpaarungen ins Rennen.
Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: ein schnelles sicheres Schwarzremis von Beyer – und dann nur noch Siege! Niemand stand irgendwann kritisch, einzig bei Kocharins Königsinder wusste man nicht so genau. Am Schluss sechs souveräne Siege – hier und da hätten die Schmidener sich sicher hartnäckiger wehren können, doch allesamt hochverdient: 6½:1½ zu siebt!
Die Tabelle zeigt bereits ein klares Bild: Viernheim, Mergentheim, Baden-Baden II und Hofheim sind auf Kurs für die neue zweigeteilte 2. Liga, Walldorf und Mainz haben wohl schon zu viele Schlüsselspiele verloren, Schmiden spielt ohnehin keine Rolle. Bleibt der Zweikampf um Platz fünf (reicht!) und sechs (Relegation!) zwischen Eppingen und Schönaich, mit Außenseiterchancen für die kampfstarken Heilbronner.
Weniger glücklich war die Schönaicher Zweite. Beyer, Keilhack und Reck waren in der Ersten unterwegs, der Rest gegen die verlustpunktfreien Stuttgarter knapper Außenseiter. Es wurde hart gekämpft: Als in der Ersten nur noch Keilhacks Endspiel in den letzten Zügen lag, liefen trotz kürzerer Bedenkzeit hier noch vier Partien! Am Ende lief es beim Stand von 3½:3½ auf die Partie Leitherer – Petzold hinaus. Der Stuttgarter hatte Turm und Bauer gegen Läufer und Bauer – der Gewinn war problematisch; einmal zog der Stuttgarter mit drei und einmal mit zwei Sekunden auf der Uhr. Am Ende viel beim Schönaicher die Klappe, da war es allerdings bereits hoffnungslos. Mit 3:5 Punkten geht es jetzt eher nur noch darum, am Ende die Rote Laterne zu vermeiden, was freilich gelingen sollte.
Landesliga: Schönaich 3 gewinnt gegen Stuttgart mit 5 zu 3
Am Sonntag, den 26. November, führte die dritte Mannschaft in der Landesliga ein Auswärtsspiel nach Stuttgart. Die Stuttgarter sind wohl von der Spielstärke betrachtet die am meisten ausgeglichene Mannschaft der Klasse. Von daher galt es an den Brettern vorne Punkte zu machen, denn an den beiden letzten Brettern hatten die Stuttgarter deutliche Vorteile.
Der Mannschaftskampf begann mit zwei überraschenden Spielergebnissen: 1 zu 0 für Oliver kampflos durch Nichterscheinen seines angekündigten Gegners, jedoch auch zeitgleich (!) 1 zu 0 gegen uns. Was war geschehen? Ein Stuttgarter spielte im Englischen ein untypisches System, unser Spieler war im siebten Zug unaufmerksam, und da er im neunten Zug arglos noch einen weiteren Fehler machte, verlor er in der Eröffnung.
Enya, die württembergische Meisterin der U12, durfte ihre erste Erfahrung in der Landesliga machen. Eine super hohe Herausforderung für sie und vielleicht auch ein Spielerlebnis, denn sie durfte gegen den symphatischen Altmeister Vadym Kaplunov (Trainer von Mark Kvetny) spielen. Um 11:07 stand das Ergebnis fest: Die Erfahrung setzte sich (noch) durch. Um 11:25 die nächste Entscheidung: Otto spielte Remis. Und dann passierte bei einem Rückstand für uns von 2,5 zu 1,5 lange nichts.
Um 12:45 Uhr folgen fast zeitgleich zwei Entscheidungen: Timo, ging als Außenseiter ins Spiel und gewann in einer taktischen Kampfpartie mit Zeitnotphase diese wichtige Partie. Christoph verwertete den Mehrbauern in der Eröffnung durch druckvolles Spiel souverän und durfte dann bei den beiden verbliebenen Endspielen zuschauen.
Um 13: 55 wurde die Punkteteilung bei Thomas vermeldet, sein Gegner hat trotz Zeitnot und Bauernnachteils intensiv dafür gekämpft und wurde auch belohnt. Und Florian hat es mal wieder geschafft: Er spielte die letzte Partie, sicherte sich die volle Aufmerksamkeit der Mannschaftskollegen und gewann zum dritten Mal in Folge!
Ein wichtiger Sieg, der uns auf Platz 4 der Tabelle bringt. In der Runde 4 erwarten wir Zuffenhausen am 17.12., welche ebenfalls wie wir 3 Mannschaftspunkte besitzen.
FAZ-Bericht: „TSV Schönaich – Mit der Dorfjugend in die Bundesliga“
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung war in Schönaich zu Gast und hat in der „Serie auf dem Land“ beschrieben, was unseren Schachverein auszeichnet.
Themen wie unser Jugendtraining, die Schachbundesligasaison, die Europameisterschaft in Albanien und unsere Jungstars Enya, Tobias und Marius kamen dabei natürlich nicht zu kurz.
Viel Spaß beim Lesen!
Autor: Anna Vollmer / Fotos: Ilkay Karakurt

Autor: Anna Vollmer / Fotos: Ilkay Karakurt
TSV Schönaich belegt Mittelfeldplatz beim Schach Europapokal
Als letztjähriger Bundesligist schaffte der TSV Schönaich zum ersten Mal in der eigenen Geschichte die Qualifikation zum Europapokal. Daher ging es für die Schönaicher Delegation für 9 Tage in die Hafenstadt Durres nach Albanien. Man trat ohne die ausländischen Topspieler an, so dass das Team vorne von den 3 starken Youngstern Tobias Kölle, Marius Deuer und Timur Kocharin aus dem Bundesligakader angeführt wurde. Leider überschnitt sich der Auftakt mit dem Ende der Junioren-WM in Mexiko, so dass Tobias Kölle erst zur vierten Runde anreisen konnte. In Mexiko belegte er am Ende mit 7 Punkten aus 11 Runden den 18. Platz. Für das Schönaicher Team ergab sich damit die Zielsetzung, die ersten 3 Runden nach Möglichkeit den Setzplatz am Ende der oberen Hälfte zu halten. Also vor allem die beiden potenziell schwächeren Gegner zu schlagen und mit 4 Punkten eine gute Ausgangslage zu schaffen.
Gleich in der ersten Runde gegen das ebenfalls sehr junges Team Malahide aus Irland musste man sich mächtig strecken, doch am Ende konnte man den 3,5-2,5 Sieg mit 3 Remis sicher über die Ziellinie bringen. Gegen das Team Elektroprivreda aus Montenegro gab es dann die erwartbare 1,5-4,5 Niederlage und gegen Wetteren aus Belgien folgte in Runde 3 ein souveräner 4-2 Sieg.
Damit war das erste Ziel erreicht und als Tobias Kölle dann nachts um 1 Uhr den Weg von Mexiko über Frankfurt direkt nach Albanien geschafft hatte, blickte man optimistisch auf die bevorstehenden Aufgaben. Obwohl die Partien einige Chancen boten, musste man sich jedoch dem favorisierten, slowakischen Team aus Modra am Ende mit 1-5 klar geschlagen geben. Und die Geschichte mit den vergebenen Chancen sollte sich leider weiter manifestieren. In der fünften Runde traf man auf den deutschen Klub König Tegel aus Berlin. Beim Stand von 3-1 konnte Kapitän Moritz Reck den Mannschaftssieg mit einem Remis durch Dauerschach absichern, doch er entschied sich dafür, die klar vorteilhafte Stellung weiterzuspielen. Leider behielt er in der Zeitnotphase nicht den Überblick und fand sich schließlich in einem verlorenen Endspiel wieder. Am Ende hieß es 3-3 und damit stand der erste Dämpfer im Turnierverlauf. Dadurch ging man in die 6. Runde wieder als Favorit und gleich von Beginn des Matches fegte man am Brett über die Luxemburger aus Differdange hinweg. Eigentlich sah alles nach einem 5,5-0,5 Kantersieg aus, doch es gab eine schier unglaubliche Wendung. Moritz Reck, Harald Keilhack und Nils Stukenbrok stellten allesamt ihre gewonnenen Stellungen komplett ein, so dass man Ende mit 2,5-3,5 völlig konsterniert die dritte Niederlage quittieren musste. In der letzten Runde ging es gegen die Spanier von Alcorcon dann vor allem um Schadensbegrenzung. Diese gelang mit einem 4-2 Sieg, so dass man Ende mit ausgeglichener Bilanz von 7 Punkten Platz 42 belegte. Unter 84 teilnehmenden Vereinen war das immerhin noch die obere Hälfte und auch nur knapp hinter dem eigenen Setzplatz 38, doch aufgrund der verpassten Chancen haderte man schon ein wenig mit dem Verlauf der zweiten Turnierhälfte. Hätte man es geschafft die guten Positionen konsequent zu verwerten, wäre ein richtig starkes Ergebnis im Bereich des Möglichen gewesen.
In der Einzelbilanz trug Tobias Kölle am Spitzenbrett 2 Punkte aus 3 Spielen bei, Marius Deuer erreichte mit 3,5/7 fünfzig Prozent, Timur Kocharin sammelte 2,5/7, Christian Beyer 2/6, Harald Keilhack 2/4, Moritz Reck 2,5/7 und Nils Stukenbrok konnte am sechsten Brett mit 5/7 einige wichtige Punkte beitragen. Zum Lohn bekommt er für diese starke Leistung im Europapokal voraussichtlich den Titel eines Fidemeisters verliehen, da das Turnier eine so große Bedeutung hat.
Landesliga: Schönaich 3 verliert gegen Backnang mit 3 zu 5
Am Sonntag, den 12.11., spielte in der Landesliga unsere dritte Mannschaft gegen die starken Gäste aus Backnang. Leider konnten wir nicht in Bestbesetzung antreten, da krankheitsbedingt ein Brett nicht zur Verfügung stand. Dennoch war die Prognose, dass wir aufgrund des leichten DWZ-Vorteils ein spannendes Spiel mit allerdings ganz leichtem Mannschaftsnachteil erwarten konnten (Prognose: 3,85 Punkte).
Philipp dominierte seinen Gegner aus der Eröffnung durch konsequentes und taktisches Spiel. Auch Florian schaffte einen Sieg in einer Marathon- Partie, in welcher sich sein Gegner stets nach einem Remis sehnte und es lange auch danach aussah. Ein Unentschieden steuerten noch Otto und Eduard bei. In der Schlussbetrachtung hing der eine Mannschaftspunkt bei der Partie von Oliver. Bedingt durch einen Trick von Oliver trotz eigener Zeitnot hatte er plötzlich eine Gewinnstellung, welche er aus der Hand gab und später wieder erlangte, aber am Ende, weil er nicht in ein Remis aufgrund des Mannschaftsergebnisses einlenken wollte, doch noch verlor. Somit resultierte eine Niederlage gegen Backnang mit 3 zu 5.
In der dritten Runde am 26.11. geht es in einem Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn aus Stuttgart.