Verbandsliga: Schönaich 2 gewinnt gegen Böblingen 2 mit 6:2
Am Sonntag, den 28.09.25, kam es für die zweite Mannschaft zu dem mit Spannung erwarteten Nachbarschaftsduell auf Augenhöhe in Böblingen. Mit einer DWZ im Durchschnitt um knapp 20 Punkte im Nachteil gingen wir jedoch bestens motiviert als Mannschaft an den Start und erreichten an allen Brettern ausgeglichene Stellungen bis meistens sogar Positionsvorteile.
Zwei Partien stachen heraus: Florian konnte in einer taktisch angelegten Partie seinen Gegner nach nur 15 Zügen zur Aufgabe bringen. Und der erst 11-jährige Yunqi machte in seinem ersten Verbandsligaeinsatz für Schönaich am Spitzenbrett (!) mit seinem Gegner kurzen Prozess: Der starke Springer auf c6 sicherte den Erfolg, den Mattangriff seines Gegners wehrte er leicht mit h4 ab. Die Partie ging danach nur noch wenige Züge.
Simona, welche als Neuzugang mit bereits Schönaicher Spielerfahrung gewonnen werden konnte, unterstrich ihren Einstieg ebenfalls mit einem Sieg. Ihr Gegner bot in einem ausgeglichenen Turmendspiel remis an, aber Simona lehnte ab und gewann. Nach der Niederlage von Jan Phillipp, beim Stand von 3 zu 1, bekam ebenso Kai ein Remisangebot, aber er spielte nach Rücksprache weiter, weil noch nicht abzusehen war, ob Christoph seine vorteilhafte Stellung auch verwandelt. Für einen Sieg brauchte man ja noch 1,5 Punkte und bei den Nachbarbrettern stand Thomas auf Verlust und Daniel hatte einen leichten Nachteil.
Christoph zog in der Brettstellung Lf3, was als zweitbester Zug nur zu einer Remisstellung führte, die Christoph in Zeitnot des Gegners sogar noch verschenkte. Aber dafür gewann Kai. Und weil Geschenke die Nachbarschaftsfreundschaft erhalten, überzog der Gegner von Daniel das Remis, weil ein Remis für seine Mannschaft nicht gereicht hätte und Thomas freute sich über einen Figureneinsteller des Gegners. Alles in allem ein zu hoher, aber verdienter Sieg der motivierten zweiten Mannschaft, die schon am 12.10.25 im Heimspiel gegen Spraitbach ihre Spielmotivation erneut unter Beweis stellen kann.
2. Mannschaft sichert knapp den Klassenerhalt in der Verbandsliga Nord!
Trotz einer 2-6 Niederlage am letzten Spieltag gegen den SF 90 Spraitbach 1 hat die 2. Mannschaft den Klassenerhalt in der Verbandsliga Nord gesichert. Da die Plätze 7-10 den Abstieg bedeuten, mussten am Ende gegen SV Backnang die Anzahl der Brettpunkte über das rettende Ufer auf Platz 6 entscheiden (32,5 vs. 33,5 Punkte für den TSV Schönaich 2). Alle Ergebnisse findet ihr bei dem Ergebnisdienst des Schachverbands Württemberg.
Topscorer diese Saison war Nils Stukenbrok mit 4,5 aus 8 Partien und Christoph Steinhart mit 3,5 Punkten aus 6 Partien.
Verbandsliga: Im Kampf um den Klassenerhalt konnte die Zweite gegen Feuerbach knapp mit 4,5 zu 3,5 gewinnen
Am Sonntag, den 09. Februar 25, empfing die Zweite Mannschaft in einem Heimspiel die Gäste aus Feuerbach zu einem sogenannten Vier-Punkte-Spiel. Sechs Punkte standen zwar bisher auf dem Konto, aber dieses Jahr besteht aktuell eine ca. 2/3 die Wahrscheinlichkeit für vier Absteiger. Schwer zu prognostizieren, aber 8 Punkte sollten es dann wohl mindestens werden. Wie knapp letztendlich dann der Mannschaftssieg gegen den leicht besseren Gegner (DWZ-Schnitt: 1897 zu 1891) wurde, zeigt der folgende Bericht.
Daniels König stand ziemlich unter Feuerbeschuss seines Gegners, die Kiebitze konnten nicht einschätzen, ob der Schutz ausreicht, aber unser Youngster beendete plötzlich, unerwartet und siegreich mit einem Grundmatt seine kritische Stellung. Danach wurde Florians Niederlage mit einer konsequent von Anfang an herausgespielten Partie von Nils egalisiert. Bei York war trotz ausgeglichener Eröffnung und Mittelspiel im späteren Verlauf absehbar, dass es ein negatives Ergebnis geben wird. Vier Partien liefen bei Stand von 2:2 noch, bei drei Partien leichter Vorteil bis Remis, aber eine Partie hatte es in sich: Christoph hatte unterschiedliche Rochaden mit gegenseitigem Bauernsturm auf dem Brett. Beim 29. Zug besaßen beide Spieler noch ungefähr 10 Minuten auf der Uhr, also etwas Zeitnot erhöhte die Spannung. Und das war die Stellung von Christoph mit Schwarz:
Die Frage ist, mit dem König versuchen über f7 abzuhauen und später den Angriff fortsetzen oder b2 spielen oder den einzigen Gewinnzug mit b3 x a2 spielen. Christoph entschied sich für die letzte Alternative, weil er nach Ka1 den Zug b3 sah. Er wusste instinktiv, dass ,a tempo gespielt (nach Dc3), Dame x Läufer gewinnt, aber bei Turm e1 als Antwort wussten die Zuschauer nicht, ob Christoph anschließend wieder den einzigen Gewinnzug in den verbleibenden 3 Minuten sieht. Wer sieht ihn auch? (29…bxa2 / 30.Ka1 b3 / 31. cxb3 Dc3 / 32. Db2 DxLe3 / 33. Te1 und nun?).
Dadurch, dass diese Partie siegreich beendet wurde, steuerten aus der Position der Stärke die drei verbleibenden Spieler, Jan Philipp, Otto und Kai ihre Remis an. Der Mannschaftskampf wurde ultraknapp mit 4,5 zu 3,5 gewonnen! Jetzt befinden sich 8 Punkte auf dem Mannschaftskonto. Ob diese schon für einen Klassenerhalt reichen?
Verbandsliga: Der nächste Pflichtsieg nimmt die Sorgen um den Klassenerhalt
Nach dem Sieg bei Schwäbisch Gmünd II musste noch ein Sieg gegen die gleichfalls schwächer eingeschätzten Backnanger her. Dann könnte man relativ beruhigt in die zweite Saisonhälfte gehen, wo vermutlich der ein oder andere Spitzenspieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Gut ließ sich das Spiel an Brett 8 an, wo Debütantin Enya Marie Wang, ganz Nikolaus-gemäß mit Zipfelmütze spielend, rasch und eindeutig in Vorteil kam. Ihr Gegner schien mit der modernen Behandlung des Zweispringerspiels überfordert. Allmählich brachte auch Keilhack an Brett 2 die Partie immer mehr unter Kontrolle und drängte seinen Gegner immer weiter zurück.
Ernüchternd war freilich das Geschehen an den übrigen sechs Brettern. Die Einschätzung reichte von „keinen Vorteil“ (Bretter 4-6) über „bedenklich“ (3, 7) bis „glatt verloren“ (Christian Beyer in einem Sizilianer an Brett 1).
Es gewann dann wie erwartet Enya Marie, und plötzlich dreht sich auch bei Glienke das Geschehen: 2:0. Die anderen Backnanger verspielten ihren Vorteil; es hagelte Remisangebote trotz des Rückstandes.
Der einzige „Dumme“ auf Schönaicher Seite war letztlich Keilhack, der nach einer eigentlich gut geführten Partie seinen Endspielsieg gegen allerdings geschickte Gegenwehr vorbildlich verstolperte:
45.Lh7?!
Aus Computersicht kein Fehler. Einfach gewann aber 45.Lc4!, ohne sich an den Bauern f2 zu klammern, z.B. 45…Kf3 46.Kc5 K:f2 47.Kd6. Der Läufer kontrolliert den Vormarsch des schwarzen e-Bauern, und der weiße a-Freibauer gewinnt.
45…Sd5+ 46.Kc5 Sc3 47.a3 Sd1
Und plötzlich ist der Weg zum Gewinn sehr schmal, bzw. führt nur über äußerst penible Berechnung. Wie schlecht der Läufer auf h7 steht, wird nach S:f2 und e4-e3 deutlich: der e-Bauer läuft.
Man kann gleich auf e4 opfern, oder erst nach 48.Kd4 S:f2, oder den Läufer umbauen. Die Läuferopfer sind ziemlich tricky zu berechnen: Es gibt Ressourcen wie …Sa8 samt anschließender Einsperrung des weißen Königs nach …Kc7, und selbst bei der Analyse haben wir uns dauernd verfingert. Und sowieso geht es immer nur um ein Tempo.
48.Kd4? Tatsächlich gewann einzig 48.L:e4!.
48…S:f2 49.Lg8 e3 50.Lc4 Se4 51.a4 Kf3! 52.a5 Sd2 53.a6 S:c4 54.K:c4 e2 1/2:1/2
Verbandsliga: Pflichtsieg in Schwäbisch Gmünd
Letzten Sonntag ging es in der Verbandsliga zur vermeintlich schwächsten Mannschaft der Liga, Schwäbisch Gmünd 2. Da außerdem die Spitzenspieler nur für eine begrenzte Zeit verfügbar sein dürften, war klar, dass dieses Spiel ein Pflichtsieg ist – in der Verbandsliga braucht man erfahrungsgemäß 8 bis 9 Punkte für den Klassenerhalt.
Nach Absagen und kurzfristigem Hinundher wurde Brett 1 freigelassen, um 7 starke Bretter zu haben. Die Situation wurde weiter dadurch erleichtert, dass bei Gmünd die an 1 und 3 gesetzten Spieler(innen) fehlten, sie Brett 5 frei ließen und bereits nach 15 Minuten nach einem schweren Rechenfehler des Gmünders der Sieg an Brett 8 praktisch bereits fest stand. Tatsächlich wurde Oliver Rechtsteiner dann erst als Letzter(!) fertig, mit einer gesunden Mehrfigur stand der Sieg freilich nie in Frage.
An den verbleibenden 5 Brettern setzten die Gmünder trotz nominell mitunter erheblicher Unterlegenheit harte Gegenwehr entgegen. Noch nach gut der Hälfte der Spielzeit waren nirgendwo echte Vorteile zu erkennen. Kai Giebler hatte zwar einen Bauern mehr, doch in einem typischen Königsgambit-Endspiel kontrollierte Weiß das Feld f4 (bei schwarzem Bauern auf g4), so dass dieser praktisch nicht ins Gewicht fiel. Bei Christian Beyer und Harald Keilhack war nach deren starker Vorstellung gegen Böblingen schon schnell klar, dass es diesmal alles andere als einfach werden würde. Immerhin bekam Philipp Wagner nach einem Scheinopfer in einem Spanier das Läuferpaar, doch einstweilen war auch hier nicht klar, wie sich das auswirken könnte.
Schließlich bekam Keilhack von seinem extrem präzise spielenden Gegner, den er schon einmal ziemlich leicht besiegt hatte, im psychologisch ungünstigsten Moment ein Remisangebot: Zwar war das Gleichgewicht nicht wirklich gestört, doch bei einer Ablehnung müsste er zumindest das nächste halbe Dutzend Züge lang sorgfältig auf Halten spielen müssen.
Beyer erlangte geschickt Initiative. Zwar war das objektiv alles andere als klar, und der Computer sah über weite Strecken eher seinen Gegner vorne; doch unter solchen Umständen konnte man vom Gegner zumindest kleinere Halbherzigkeiten erwarten.
Die Lage begann sich freilich zu klären, als sich Gieblers Gegner verrechnete und einen Zwischenzug übersah. Kurz darauf musste er aufgeben. Auch Brett 7 entwickelte sich dann doch zunehmend zu einem Läuferpaar-Endspiel.
Schrecksekunde dann, als Ersatzkapitän Nils Stukenbrok sich plötzlich einzügig mattsetzen ließ. Zuvor hatte sein Gegner in unklarer Stellung inkorrekt eine Figur geopfert, ohne zuvor mögliche Angriffsreserven bereitgestellt zu haben.
Auch Philipp Wagner vollstreckte dann mit Läufer + entferntem Freibauern gegen Springer, während sich bei Beyers komplexer Partie letztlich halt einfach die Spielstärke durchsetzte. Der Sieg mit 5 1/2: 2 1/2 war völlig verrdient, aber so klar oder eindeutig war die Sache nun auch wiederum nicht.
Großer Schritt in Richtung Klassenerhalt für die „Zweite“
Nach dem misslungenen Auftakt gegen Sontheim musste beim wegen des Europacups verlegten Zweitrundenspiel der Verbandsliga gegen Spvgg Böblingen unbedingt ein Sieg her. Um es kurz vorwegzunehmen: Dies gelang auch, und der Sieg war zu keiner Zeit gefährdet. Im Gegenteil, bei 1½ weggeschmissenen Punkten an den Brettern 4 und 6 hätte er durchaus höher ausfallen dürfen.
Durchaus inspiriert starteten die Europacup-(Nicht-)Helden. Nils Stukenbrok erhielt nach gegnerischer Experimentaleröffnung gleich großen Vorteil. Harald Keilhack konnte bis Zug 17 auf Theorie- und danach noch auf Strukturkenntnisse zurückgreifen. Hingegen war Christian Beyer schon im 9. Zug out of book, zündete dann aber seine unwiderstehliche kreative Ader. Gerhard Junesch an 1 streute bei seinem Caro-Kann – bekanntlich eine der langweiligsten Eröffnungen – genau das richtige Maß an Provokation ein. Kai Giebler und Nerz wechselten im Schotten gleichfalls etliche Theoriezüge, später schwand dann bei Schwarz das Maß für Feinheiten („welcher Turm gehört nach e8?“).
An 5 und 8, mit Florian Schnadt und Jürgen Koch auf unserer Seite, wurde „langweilig“ Slawisch- bzw. Französisch-Abtausch geübt. In beiden Fällen agierten die Weißspieler in der Folge zu defensiv; Schnadt leitete zu einer Isolanistellung über, Koch verlor mehr und mehr Raum.
Als Erster gewann dann Mannschaftsführer York Glienke, der seine indische Struktur vollstreckte. Damit waren die Zeichen auf Sieg gestellt – Giebler stand auf Gewinn, Keilhack und Beyer immer besser … objektiv waren die fast absurden Verwicklungen bei Christian Beyer zunächst nicht wirklich gut, doch der Gegner wurde konsequent schwindlig gespielt und musste bereits nach 23 Zügen aufgeben. Nachher sprudelten die Varianten aus Christian nur so heraus – und siehe da: sehr viele, wenn auch nicht alle, stimmten laut Stockfish sogar!
Einen Rückschlag gab es dann an Brett 4: Giebler hatte bereits eine ganze Mehrfigur, für pure Schwindelchancen; dazu viel Zeit auf der Uhr und sein Gegner war in hochgradiger Zeitnot. Aber plötzlich schauten drei schwarze Figuren f2 an, während die weiße Dame weit im Abseits stand. Als Beschwichtigungs-Köder bot Giebler seinen Turm a1 an, um dort dann die schwarze Dame zu fangen. Dies gelang nur zum Teil: die schwarze Dame opferte sich, doch anschließend musste die weiße ebenso dran glauben!
2:1, und kurz darauf 3:2 bei den beiden Abtauschvarianten-Spezialisten: Florians Initiative setzte sich durch, während bei Jürgen Koch im Springerendspiel ein schwarzes Springeropfer den Bauerndurchbruch erzwang – eben der Raumvorteil.
Derweil stand Nils Stukenbrok gemütlich auf Gewinn. Keilhack schob, vom König unterstützt, seine Freibauern auf e und f vor. Der Gegner hatte dafür zwei c- und einen a-Bauern und lag im Rennen sichtlich hinten. Im Backgammon hätte man da noch mit ein oder zwei Päschen etwas „drehen“ können, aber Schach funktioniert leider – oder Gott sei Dank – anders. Bei Gerhard Junesch wurden kurz vor der Zeitkontrolle Zugwiederholungen angetäuscht, in deutlich verschärfter Stellung. Irgendwie ging es dann aber doch weiter.
Nach der Zeitkontrolle folgte Harald Keilhacks Sieg zum 4:2. Nils Stukenbrok hatte in einem harmlosen Endspiel Läufer und zwei Bauern mehr. Plötzlich musste er aber einen Turm geben, um Dauerschach zu vermeiden!? Mit anschließend zwei Bauern für die Qualität hatte er bei verschärfter Lage immer noch Vorteil, doch letztlich Remis – ebenso wie am Spitzenbrett, wo sich alles in Wohlgefallen auflöste.
Schachlich war diesmal vor allem an den ersten vier Brettern viel geboten, mit etlicher Kreativität und originellen Stellungsbildern. Und bei Beyer und Keilhack ist nach ihren ersten Verbandsligasiegen für Schönaich hoffentlich der Knoten geplatzt.