Vergebene Chancen im Derby
Gegen den Verbandsligaabsteiger vom SV Böblingen war man in der Landesliga naturgemäß eher Außenseiter, doch in der Tabelle lag der TSV nach dem starken Saisonstart tatsächlich in Front und so rechnete man sich doch gewisse Chancen aus, den Status Quo mit einem Remis zu halten.
Schon nach einer knappen Stunde sah es ziemlich gut aus, Enya, Daniel und Captain Oli zeigten sich deutlich besser vorbereitet und hatten bereits eine halbe Stunde plus auf der Uhr samt ordentlichen Stellungen. Noch besser standen Moritz, der am Spitzenbrett Druck auf einen Isolani machte, und Eduard, der in einer verschachtelten Stellung das starke Läuferpaar hatte. Leider bog er jedoch falsch ab, tauschte die falschen Bauern und so lagen wir 0-1 in Rückstand. Bei Daniel verflachte die Variante zu einem ungleichfarbigen Läuferendspiel, aber an Brett 2 hatte Thomas Hickl mit Weiß Druck auf der c-Linie aufgebaut und der Gegner holte seinen König zu Hilfe. Thomas konnte entweder eine Figur gewinnen oder den Schwarzen in der Brettmitte Matt setzen, obwohl die Damen nicht mehr auf dem Brett waren. Der Gegner entschied sich für Letzteres und somit kamen wir zum Ausgleich. Doch nun kippte die Waage immer mehr in Richtung der erfahreneren Böblinger, Enya und Oli konnten ihre Bretter schließlich nicht halten. Beim Stand von 1,5-3,5 war bei bestem Verlauf ein Remis noch drin, Moritz und York hatten inzwischen einen Bauern mehr und bei Jürgen konnte man trotz Bauer weniger auf ein Remis hoffen, weil er einen sehr starken Springer hatte. Doch bei Moritz ließ sich der Bauer nicht verwerten, am Ende blieben Läufer und falscher Randbauer übrig und mit dem 2-4 stand die Niederlage fest. Jürgen hielt noch das Remis mit einer Zugwiederholung und an Brett 3 hatte York mit Schwarz den gegnerischen König im Schwitzkasten. Der Weiße hatte zwar einen gefährlichen freien a-Bauern auf der 6.Reihe und fand immer wieder gute Verteidigungszüge, aber York spielte exakte Züge, so dass das Matt des Weißen nicht mehr zu verhindern war. Somit ergab sich der knappe 3,5-4,5 Endstand.
Insgesamt ein verdienter Sieg der Böblinger und doch ein respektables Ergebnis für Schönaich, das zumindest den bereits guten Brettpunktstand weiter erhält, so dass man bei Punktgleichheit einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz hat. Nach Brettpunkten liegt man auf Platz 3 der Liga und zumindest dabei also auch weiterhin vor den Böblingern.
SK Schmiden/Cannstatt 2 – TSV Schönaich 3 endet mit überraschend deutlichem 2,5-5,5 Sieg
Unser Mannschaftkampf fing damit an, dass Schmiden das 1.Brett freiließ. So hat Thomas Hickl kampflos gewonnen, 1:0 für uns, leider schon das zweite Mal diese Saison.
Von Schmiden waren am Anfang nur 5 Spieler da. Nach 20 Minuten kam dann der Gegner von Eduard. Nach 30 Minuten hatte auch Jürgen Koch kampflos gewonnen, 2:0 für uns.
Bei Thomas Detmer war der Gegner, eigentlich stärker, nicht mit der Eröffnung vertraut. So kam Thomas als Schwarzer schon schnell zu einem Figurengewinn. Thomas hat nichts anbrennen lassen und die Partie mit Sorgfalt zum Gewinn ausgebaut, 3:0 für uns.
Daniel Bisanz hat mit Weiß eine solide Eröffnung gespielt, aus der er leicht besser herauskam. Aber gegen den Routinier Scheef, mit deutlich besserer Wertungszahl, war nicht mehr als Remis drin, 3,5:0,5 für uns.

Bei Enya Wang mit Weiß stand das Brett in Flammen. Der Gegner hatte seinen eigenen Königsflügel geöffnet. Enya stellte ihrem Gegner zu viele Probleme und in Zeitnot konnte er nicht mehr mithalten. Enya setze seinen König mit einer glänzenden Kombination matt, 4,5:1,5 für uns.
Oliver Rechtsteiner mit Schwarz kam in ein leicht schlechteres Endspiel mit einem Bauern weniger. Der Gegner war in der Lage viel Druck auszuüben und gewann, 4,5:1,5 für uns.
Bei Eduard Knittel hatte der Gegner eine Figur für 2 verbundene Freibauern gegeben. Eduard konnte diese Bauern blockieren und langsam mit seinen Figuren in das gegnerische Lager einbrechen. Ein schönes Matt beendete das Spiel, 5,5:1,5 für uns.
Am längsten hat York Glienke gespielt. Mit Schwarz gegen den deutlich stärker eingeschätzten Witke opferte York Bauern für Figurenspiel und setzte zum Mattangriff an. Doch durch Einstellen einer Angriffsfigur wandelte sich der deutliche Vorteil in deutlichen Nachteil um und es war nichts mehr zu retten.
Somit haben wir gegen die nominell stärkeren Schmidener mit 5,5:2,5 gewonnen.
Die Tabelle und alle Details findet ihr hier.

Fantastischer Saisonstart in der Landesliga
In die letzte Saison war die Dritte bereits furios mit einem 7-1 über Zuffenhausen gestartet. Das Ergebnis fiel damals allerdings deutlich zu hoch aus und die nächsten 5 Matches wurden im Anschluss alle verloren, daher ist es vielleicht ganz gut, dass es auch einige Unterschiede zum letzten Mal gibt.
Anfangen tun diese Unterschiede bereits bei der Ausgangslage, die hieß dieses Jahr nämlich klarer Außenseiter. Nachdem von den 9 Stammspielern der Mannschaft nur 3 spielbereit waren, musste die Mannschaft mit sage und schreibe 5 Jokern ergänzt werden. Mit Jan und Moritz konnte man zwar zum Glück auch auf Unterstützung aus der 2. Bundesliga bauen, doch um überhaupt vollzählig antreten zu können, benötigte es auch die letzten 3 der Setzliste und damit die Mittelachse des Kreisklasse Teams. Neben Timo gaben dabei sowohl Markus als auch Jungtalent Ole ihr jeweiliges Landesliga Debüt.
Und zum Start gab es gleich den nächsten Nackenschlag, bereits nach einer Stunde musste ausgerechnet der Kapitän Oli seinem Gegner nach einem schönen Damenfang auf dem Brett zur gelungenen Partie gratulieren. Damit blieb lediglich ein Brett übrig, an dem man nominell favorisiert war und an diesem sorgte Moritz dann auch recht zügig für den Ausgleich.
Gemeinsam konnten die beiden also die restlichen 5 Bretter begutachten und kamen dabei zu sehr unterschiedlichen Bewertungen. Moritz als Berufsoptimist sah überall tolle Leisgungen der TSV Mannen und starke Stellungen, während Oli als pessimistischer Gegenpol aufgrund der teils deutlichen DWZ-Nachteile eher skeptisch war. Oft genug setzt sich die Spielstärke auch am Ende noch irgendwie durch, doch heute spielten fast alle ihre Vorteile sauber zu Ende und so purzelten bald tatsächlich einer nach dem anderen die Punkte aufs Schönaicher Scoreboard.
Markus Nemet bereitete seinem Gegner mit einem vorgerückten e Bauern Probleme und schließlich verlor dieser in Zeitnot die Nerven und eine Figur, 2-1. Das zweite Angebot zum Opfer seines Gegners nahm York dankend an und stellte in einer Traumpartie im Königsangriff auf 3-1. Ole glänzte gegen seinen über 300 Punkte besser bewerteten Gegner mit seinem taktischen Auge und verwertete seine Mehrqualität anschließend routiniert wie ein alter Hase zum 4-1. Die mit Abstand schönste Partie des Tages spielte unser Jungtalent Daniel. Nachdem letzte Saison leider noch nicht ganz so viel zusammenlief, meldete er sich heute eindrucksvoll mit seinem Premierensieg in der Landesliga an. Ein taktischer Schlag eröffnete das Geschehen und anschließend rechnete Daniel präzise, fand nicht weniger als 9 einzige Züge am Stück und konnte sich so eine Mehrfigur und alsbald die Glückwünsche zum entscheidenden Siegpunkt zum 5-1 sichern. Da fiel es anschließend nicht mehr ganz so ins Gewicht, dass Timo, nachdem er im Anschluss an ein Figurenopfer alle Drohungen pariert, die Damen getauscht und somit seine Mehrfigur konserviert hatte, in Zeitstress doch noch auf die letzte Finte des Gegners reinfiel und seinen verdienten Punkt abgeben musste. Zwischenstand damit aktuell 5-2 für Schönaich, das erste Brett wird auf Wunsch der Leinfelder nach der deutschen Seniorenmeisterschaft nachgespielt, doch relevante Veränderungen am Ergebnis sind dabei nicht mehr möglich.
Unter dem Strich bleibt ein toller Saisonstart, der nicht nur für die Landesliga, sondern insbesondere auch für die Spieler der Kreisklasse, die mit 2/3 wesentlichen Anteil an diesem Sieg hatten, eine gute Saison erwarten lässt.
Einige Ausgewählte Highlights:

Mit Dh4 Schach beginnt Daniel den wilden Schlagabtausch, der eine sehr saubere Berechnung voraussetzte.

Nach dem Qualitätsopfer auf e2 muss Daniel die folgenden 9 Züge lang jeweils den einzigen finden. Das ist bei Lg4 sicher nicht ganz so schwer, aber es lagen beileibe nicht alle so auf der Hand…

Final gewinnt der Zug a5 einen Turm und so amortisiert sich 10 Züge nach dem Qualitätsopfer dann endlich auch der materielle Vorteil. Wirklich eine herausragende Leistung von Daniel, auf die er zurecht stolz sein kann!

Auch im Training glänzt Ole des Öfteren mit seinem taktischen Auge und dies ist nicht die erste Partie, die er damit für sich entscheidet. Sf5 sieht auf den ersten Blick wie ein Einsteller aus, bei knapper Zeit griff der Gegner hier auch beherzt zu. Es folgt allerdings Txd2 und anschließend gewinnt schwarz mit Dc1 einen Turm für den Springer zurück.

Die erste Einladung zum Opfer auf h7 hatte York noch ausgeschlagen, doch zweimal sollte man einem Angriffsspieler nicht die Chance für solch ein Opfer geben. Die Königsstellung implodiert und wenige Züge später gab es für den Gegner bereits die Wahl zwischen Damenverlust, Matt und Aufgabe.
Klassenerhalt in der Landesliga geschafft!
Am 18. Mai 2025 fand das letzte Heimspiel der Saison in Schönaich statt. Um sich eine Mini-Chance auf den Klassenerhalt zu sichern, war ein Sieg zwingend erforderlich. Trotz der Absagen zweier Spieler konnte der Rest der Mannschaft antreten. Da Eduard und Marcus aufgrund von drei Einsätzen als Ersatzspieler nicht mehr spielberechtigt waren, unterstützte Enya das Team. Die Mannschaft trat in folgender Aufstellung an:
1. Philipp Wagner
2. Jan Philipp Rechner
3. Daniel Bisanz
4. Oliver Rechtsteiner
5. Otto Braun
6. Jürgen Koch
7. Enya Wang
8. Thomas Detmer
Früh stand es 1,5:1,5. Ein 4:4 hätte zu diesem Zeitpunkt bereits als Erfolg gegolten. Doch Jan gewann seine Partie, nachdem sein Gegner im letzten Zug vor der Zeitkontrolle die Zeit überschritt. Auch Thomas konnte einen vollen Punkt beisteuern. Otto stand in einem Turmendspiel mit drei Mehrbauern auf Gewinn und brachte den Vorteil mit technischer Präzision sicher nach Hause.
Ein großer Pluspunkt der Mannschaft war die hohe Einsatzbereitschaft: Fast immer konnte das Team vollständig antreten. Am Ende der Saison belegte die Mannschaft den siebten Tabellenplatz vor Wolfbusch, Rommelshausen und Oeffingen – und sicherte sich somit den Klassenerhalt in der Landesliga!

Landesliga: Schönaich 3 trennt sich gegen Leinfelden unentschieden
Am Sonntag, den 07.04.2024, fand das Landesliga-Auswärtsspiel von Schönaich 3 in Leinfelden statt. Beide Mannschaften hatten sich vor dem Spiel im Mittelfeld der Landesliga befunden, weshalb es für beide Seiten weder um den Aufstieg noch um den Abstieg ging. Nach einem spannenden Verlauf des Mannschaftskampfes endete dieser mit einem leistungsgerechten Unentschieden.
Relativ schnell gingen drei Partien zu Ende: Sowohl Eduard Knittel an Brett 6, Andreas Bolte an Brett 7 und Christoph Steinhart an Brett 2 einigten sich in jeweils ausgeglichenen Stellungen auf Remis. Einen ersten Rückschlag musste Schönaich in der Folge durch den Verlust von unserem Jungtalent Enya Wang am achten Brett hinnehmen.
Den Ausgleich wiederherstellen konnte schließlich Jürgen Koch am 5. Brett, der seinen Gegner schon nach wenigen Zügen in eine vorbereitete Falle tappen ließ, der zum kompensationslosen Verlust eines Bauern führte:

In der Diagrammstellung spielte Jürgen 8. Lxb7!, was nach 8. … Lxb7 9. Db5+ einfach einen Bauern verliert. In der Folge spielte Jürgen seine Partie grundsolide und gewann am Ende durch einen kompletten Blackout (Turmverlust) seines Gegners. Zwischenstand 2,5:2,5.
Otto Braun am 4. Brett spielte mit den schwarzen Steinen eine typische Igelstellung in der Sizilianischen Verteidigung. Diese ist bekannt dafür, dass sich Schwarz zunächst mit einer etwas passiveren Rolle zufriedengibt. Nachdem sich der Rauch kurz vor der Zeitkontrolle etwas verzogen hatte, fand sich Otto nach seinem 36. Zug … Ke6 in folgender Stellung wieder:

Die Stellung ist für Weiß nicht einfach zu spielen, da er zur Passivität verurteilt ist. Sein Befreiungsversuch 38. b3?? ist aber bereits der Verlustzug, da Otto mit 38. … Lh4+ 39. Ke2 Lxe1 den Springer von Weiß vorteilhaft abtauschen kann und Weiß mit einem schlechten schwarzfeldrigen Läufer verbleibt, während Schwarz einen Traumspringer besitzt. Dies spiegelt auch die Schlussstellung wider:

Somit stand es 3,5:2,5 für Schönaich.
Oliver Rechtsteiner an Brett 3 erarbeitete sich in der Eröffnung Vorteile und stand zunächst sehr gut. In der Folge verpasste er jedoch die richtige Fortsetzung und fand sich nach der Zeitkontrolle gar in einer Verluststellung. Mit Glück und freundlicher Unterstützung seines Gegners konnte Oliver jedoch in ein Turmendspiel abwickeln, das am Ende für Schwarz nicht mehr zu gewinnen war. Somit stand es bereits 4:3 für Schönaich und die Entscheidung musste am Spitzenbrett herbeigeführt werden.
An diesem fand sich Florian Schnadt in einer zweischneidigen und scharfen Stellung wieder, die bis zum Schluss ergebnisoffen war. Allerdings hatte Florians Gegner in der entscheidenden Phase nach ca. 5 Stunden Spielzeit ein deutliches Bedenkzeitplus zu verzeichnen, weshalb Florian in komplizierter Stellung mit quasi keiner Zeit mehr auf der Uhr schwierige Entscheidungen zu treffen hatte. Am Ende musste sich Florian in sein Schicksal begeben und seine Partie verloren geben.
Damit stand ein unterm Strich leistungsgerechtes Unentschieden fest, was Schönaich nach der 8. Runde sogar Tabellenplatz 3 einbrachte. Da der Aufsteiger mit dem SV Backnang 1 bereits feststeht, können die Schönaicher in der letzten Runde am 28. April 2024 völlig frei aufspielen und sich über eine gelungene Landesligasaison 2023/24 freuen.
Landesliga: Schönaich 3 gewinnt 5,5 zu 2,5 zuhause gegen ersatzgeschwächte Oeffinger und sichert sich den Klassenerhalt
Am Sonntag, den 10.03.2024, fand das Landesliga-Heimspiel von Schönaich 3 gegen die Schachfreunde aus Oeffingen statt. Die Oeffinger traten ersatzgeschwächt mit nur 6 Spielern an, weshalb Schönaich schon mit einem komfortablen 2:0 Vorsprung in den Mannschaftskampf ging. Trotzdem wurde es am Ende noch richtig spannend, aber der Reihe nach. In leicht vorteilhafter Stellung, aber (wieder einmal) in Zeitnot, bot Oliver Rechtsteiner am vierten Brett nach ca. 3 Stunden Spielzeit eine Punkteteilung an, die der Gegner schließlich akzeptierte. Dies sollte das letzte Unentschieden des Tages bleiben. Zwischenstand 2,5:0,5 für Schönaich.
Nach einer weiteren Stunde ging es dann Schlag auf Schlag. Zunächst überschritt der Gegner von Andreas Bolte am siebten Brett im 36. Zug die Zeit. Der Oeffinger Spieler stand jedoch ohnehin bereits auf Verlust. Fast zeitgleich musste unser Spitzenbrett Florian Schnadt nach 6 in Serie gewonnenen Spielen und somit mit noch weißer Weste seine erste Saisonniederlage hinnehmen. Neuer Zwischenstand 3,5:1,5 für Schönaich.
Der Mannschaftskampf musste also am 5., 6. oder 8. Brett entschieden werden. Der Gegner von Thomas Detmer an Brett 8 konnte nach und nach kleine Stellungsvorteile sammeln und diese schlussendlich in einen Sieg für die Oeffinger umwandeln. Zwischenstand nur noch 3,5:2,5 für Schönaich. Nun wurde es noch einmal richtig spannend, da sich Jürgen Koch in einem völlig ausgeglichenen Endspiel mit gleichfarbigen Läufern wiederfand, während sich Otto Braun um den 40. Zug (Zeitkontrolle) in schlechterer Stellung wiederfand. Somit war der Ausgang wieder völlig offen.
Doch Jürgen Koch an Brett 5 konnte uns schließlich „erlösen“ und den Sieg der Mannschaft klarmachen. Zurückzuführen ist dies auf seine Kreativität, nichts unversucht zu lassen, um doch noch etwas mehr als ein Remis zu erreichen. Im 47. Zug erreichte Jürgen mit den weißen Steinen nach einem langen Königsmarsch über das halbe Feld (d3-c3-b4-a5-a6-a7) das Feld b8 (siehe Diagramm):

Die einfachste Möglichkeit für Schwarz wäre es zuvor gewesen, nach 46. Ka7 einfach mit Kc7 zu antworten und den weißen König erst gar nicht die Grundreihe betreten zu lassen. Aber auch jetzt wäre es mit akkurater Verteidigung (47. …b4!) noch möglich gewesen, die Partie im Gleichgewicht zu halten. Zu dieser Verteidigung fand sich der Schwarze jedoch nicht mehr in der Lage und warf die Partie mit dem Läuferzug 47. … Lb6?? sofort weg, da das nach 48. Lc5xb6 Kc6xb6 49. b4 entstehende Bauernendspiel klar für Schwarz verloren ist. Damit stand es 4,5:2,5 und der Mannschaftssieg war unter Dach und Fach. Somit konnte Otto Braun an Brett 5 nun frei von jeglichem Druck aufspielen, fand sich aber im 40. Zug mit den schwarzen Steinen in folgender schwierigen Lage:

Weiß konnte hier im 41. Zug (wieder einmal direkt nach der Zeitkontrolle!) mit dem vergleichsweise einfachen Zug 41. Td1-d8 eine deutlich vorteilhafte Partie weiterspielen und steht wahrscheinlich auf Gewinn. Aber warum eigentlich nicht direkt den schwarzen Bauern auf c5 mit 41. Td1-d5? angreifen und gewinnen? Hier erwischte Otto seinen Gegner kalt mit dem Konter 41. … Tb6xb5!, was einen Bauern und den Vorteil von Weiß wegwirft. Weiß hätte jedoch mit einem Zug wie 42. Td5-d8 trotzdem noch in einem Turmendspiel weiterkämpfen können. Der weiße „Reflexzug“ 42. Td5xe5?? gewinnt zwar den Bauern zurück, wickelt aber in ein verlorenes Bauernendspiel ab: 42. … Ke6xe5 43. c4xb5 Ke5-d6! 44. Kg2xf3 Kd6-c7 45. Kf3-e4 Kc7-b6 mit entscheidendem Bauerngewinn im nächsten Zug. Nach diesem erfolgreichen Mannschaftskampf verzeichnet Schönaich 3 nun 8 Mannschaftspunkte und belegt Platz 4 in der Landesliga. Damit sollte bei nur noch zwei ausstehenden Spielen der Klassenerhalt so gut wie sicher sein.





