Zum Auftakt der 2. Bundesliga folgte einem 5:3-Sieg gegen Gastgeber Walldorf eine 3½:4½-Niederlage gegen Viernheim II. Beide Ergebnisse lagen letztlich im Rahmen der Erwartungen.

Bei dem neu formierten Team überzeugten letztlich die ausländischen Verstärkungen. Bezüglich der einheimischen Spieler steigt freilich die Befürchtung, dass zumindest nicht mit vielen vollen Punkten zu rechnen sein wird.

Der Sieg gegen Walldorf war nach allem, was man hörte (der Schreiber dieser Zeilen war an diesem Tag nicht dabei) letztlich ungefährdet. Den Siegen von Iermito, Camallonga und Korneew stand nur eine wohl vermeidbare Niederlage von Beyer gegenüber.

Die genaue Aufstellung von Viernheim II war schwer auszurechnen – bei dem vorgezogenen Freitagsspiel gegen Walldorf und dem Samstagsspiel gegen Schmiden brachte man 12(!) verschiedene Spieler zum Einsatz. Es spielten dann gleich beide jungen Damen, der neuen Star am deutschen Frauenschachhimmel Dinara Wagner und die frühere U16-Weltmeisterin Annmarie Mütsch.

Gespenstisch war freilich die Atmosphäre nach nur gut zwei Stunden Spielzeit – der Großteil der Spieltische war aufgeräumt und verlassen, wenig beachtet von der Außenwelt saßen sich nur noch jeweils zwei Spieler gegenüber. 2½:3½ der Spielstand, wobei man bei den fünf Unentschieden bei einigen Akteuren – auf beiden Seiten! – den Eindruck hatte, dass sie doch ein wenig die Verantwortung zu den Teamkameraden weiterschoben. Derweil hatte Timur Kocharin – wie schon Keilhack beim Europacup – den Nachweis erbracht, dass man einen Sizilianer auch mit einer unopponierten schwarzfeldrigen Läuferstange verlieren kann; unnötig wohl in beiden Fällen. Kocharins Gegner griff zwar geschickt auf den weißen Feldern an (f4-f5 usw.), trotzdem hatte man den Eindruck, dass der Zusammenbruch viel zu schnell erfolgte.

Verantwortung übernahm dann schließlich Camallonga, der gegen den nominell stärksten Viernheimer – K. Tarlev mit fast 2600 – beständig Druck ausübte; mit einer kleinen Kombination brachte er am Ende seinen vorgepreschten Bauern c6 zur Umwandlung. Herzlichen Glückwunsch zum Einstand mit zwei Siegen!
Leider verlor dann noch am Spitzenbrett Tobias Kölle sein Wesley-So-Gedächtnisendspiel im Semitarrasch (jene remisverdächtige Endspielvariante mit dem schwachen Bauern auf e6; in der Weltspitze derzeit sowas wie die Berliner Verteidigung gegen 1.e4) gegen den Supertechniker Buhmann, der trotz ungleichfarbiger Läufer beständig den Druck erhöhte.

Glückwunsch auch an den diesmal verhinderten Vorsitzenden und Teamchef Moritz Reck! Manch einer verpasst ein wichtiges Event ja höchstens mal wegen der eigenen Beerdigung, in diesem Fall war es aber nur die eigene Hochzeit … wir wünschen für den weiteren Weg Alles Gute!

Beim nächsten Spiel wartet das designierte Schlusslicht Schmiden, das beim gleichzeitigen 1:7 gegen Walldorf doch arg chancenlos war. Vielleicht geht es dann ebenso aufwärts wie bei der „Zweiten“, die nach der Blamage gegen das arg schwach aufgestellte Heilbronn-Biberach diesmal in Spraitbach endlich zu einem überzeugenden Sieg kam.