Am dritten Spieltag wurde klar, dass der an sich sehr starke Kader des TSV 4 offenbar doch zu dünn besetzt ist – zumindest um realistische Aufstieg Ambitionen zu bewahren. Nach Absagen von 4 Stammspielern musste auf 2 Jugendspieler zurückgegriffen werden und auch noch Zheng zum dritten und damit letzten Mal eingesetzt werden um überhaupt vollzählig antreten zu können. Zheng wird uns sicher noch in vielen Spielen fehlen.

Zum Glück war auch Leonberg nicht in Bestbesetzung vor Ort, was wieder ein wenig Hoffnung gab.

Innerhalb der ersten zwei Stunden haben unsere beiden Nachwuchsspieler Edgar an Brett 6 und Ivan an Brett 5 jedoch Ihre Partien gegen ebenfalls noch junge Nachwuchsspieler verloren, so das Schönaich bereits sehr früh mit 2 null hinten lag. Das sah alles andere als gut aus…..

Zu diesem Zeitpunkt konnte der Kapitän Timo an Brett 3, das Remis, dass sein Gegner in schlechterer Stellung durch Zugwiederholung anstrebte folglich auch nicht annehmen und musste einen gefährlicheren Weg wählen um weiter spielen zu können. Das sah aber auch vielversprechend aus.

Enya eröffnete an Brett 2 das Spiel mit der königsindischen Verteidigung, setzte die Eröffnung mit großer Präzision um und stellte den erfahrenen Gegner vor einige knifflige Entscheidungen. Im Verlauf des Spiels zeigte sich, dass Enya die Theorie der Königsindischen Eröffnung tief verinnerlicht hatte. Ihre Züge waren präzise und zielgerichtet und sie konnte den Gegner zunehmend unter Druck setzen. Nach dem 21. Zug, als sich die Stellung zu ihren Gunsten wendete und der Gegner keinen klaren Ausweg mehr sah, entschloss er sich, die Partie aufzugeben.

Somit verkürzte Schönaich auf 2 zu 1.

Leider patze Timo danach gleich zwei Mal fast unmittelbar in Folge und so schwerwiegend, dass er seinem wesentlich jüngeren und auch DWZ-mäßig deutlich schwächeren Gegner die Hand reichen musste. Die beiden Fehlgriffe waren auf C-Klassen-Niveau und das Ergebnis konnte somit selbst bei bestem Spielverlauf der beiden noch laufenden Partien maximal noch ein unterschieden werden.

Am 4. Brett spielte Zheng mit Schwarz. Der junge Gegner eröffnete das Spiel mit dem Zug g3, was auf eine hypermoderne Eröffnung hindeutet. Zheng reagierte prompt und entschied sich wie Enya, mit der Königsindischen Verteidigung zu kontern. Er baute nach und nach seine Stellung geschickt auf. Er nutzte die Vorteile seiner Stellung und drohte entscheidende Materialgewinne zu erzielen, so dass sein junger Gegner schließlich erkennen musste, dass er entweder schachmatt gesetzt würde oder seine Dame plus einen Springer opfern, um im Spiel zu bleiben. Das wollte er sich nicht antun und gab auf, womit Schönaich auf 3 zu 2 verkürzte.

Nun lag es einzig und allein an der noch laufenden Partie von Michael an Brett 1 mit einem Sieg noch ein Unterschieden für die Mannschaft heraus zu holen. Zum Glück stand Michael mit einer Dame mehr gegen Turm + 2 Bauern in einem zumindest theoretisch gewonnen Endspiel da. Die Frage war nur, wie gewinnt man das? Aber Michael konnte seine Erfahrung nutzen und zeigen warum er noch mit über 1900 DWZ auf dem Papier steht und somit musste sein Gegner, der sich bis zuletzt zu Wehr gesetzt hatte (hätte nur noch gefehlt, dass Michael ihn Matt mit Dame und König setzen muss) ihm dann letzendes doch noch die Hand reichen und zum Sieg gratulieren musste.

Fazit: Schönaich 4 kann sich ein unentschieden sichern, dank Familie Wang und Michael.