Am Ende des Tages ist das erste Ziel erfüllt: Der TSV Schönaich steht nach Tag 1 an der Tabellenspitze beim European Club Cup in Durres/Albanien. Diese teilt man sich selbstverständlich mit 39 anderen Teams. Zwei überraschende 3-3 Unentschieden gelangen den Underdogs in der ersten Runde und die Denksportler aus dem Schönbuch mussten sich ganz schön strecken, dass bei ihnen nicht die dritte passieren konnte.
Beim Abendessen am Samstag vor der Runde gab Harald schon seine Einschätzung zu möglichen Gegnern ab. Da die frischen Oktober-Elozahlen verwendet wurden, wusste man nämlich noch nicht genau, gegen wen man kommen würde. Sein Kommentar: „Mir ist jeder Gegner recht, außer ein Team, das sind lauter so junge, unterbewertete Iren“ Einige Stunden später stand fest: Wir treffen auf ebenjene Iren vom Chessclub Malahide. Der leicht übermütige 6-0 Plan vom stets optimistischen Captain Moritz wurde dann sogleich über Bord geworfen und ersetzt durch: Hauptsache erstmal gewinnen, mehr Brettpunkte sind dann Bonus.
Die erste Partie, die entschieden wurde, hatte gleich einen positiven Verlauf. Harald konnte erst einen und schließlich noch einen zweiten Bauern einsacken und verwertete diese dann souverän im Turmendspiel. An dieser Stelle ein Hoch auf die Sofia-Regel, als im 30 Zug ein Remis-gebot erstmals möglich war, war die Stellung schon so klar gewonnen, dass sich diese Frage nicht stellte.
Trotzdem sah es zu dem Zeitpunkt eher kritisch aus, Timur hatte die Eröffnung misshandelt und kämpfte gegen den schwarzen c4 Bauern, den er im Damengambit nicht zurückbekommen hatte. Moritz stand passiv hinten drin und auch bei Chris sah es schon bedrohlich aus. Chancen rechnete man sich bei Marius und Nils aus, wobei bei Marius nicht klar war, ob er wirklich einen Vorteil hatte und Nils stand zwar wirklich vorteilhaft, aber es war schon klar, dass es auf eine ganz harte Zeitnotschlacht hinauslaufen würde. Chris verlor dann tatsächlich eine Figur und musste zum 1:1 aufgeben, in der Zwischenzeit hatten aber Timur und Moritz ihre Stellungen konsolidiert, Timur hatte sich schließlich doch den c4 geschnappt und spielte jetzt nur noch auf 2 Ergebnisse. Bei Nils ging es in der Zeitnot hin und her, doch nachdem er einen kritischen Moment überstanden hatte, gelang ihm schließlich die gewinnbringende Abwicklung mit zwei staken entfernten Freibauern. Das 2:1 war tatsächlich bereits die Vorentscheidung des Kampfes, denn eigentlich konnte kein Brett mehr verloren werden. Moritz nahm das Remis-gebot seines Gegners an und auch Marius und Timur konnten keine klaren Vorteile mehr verbuchen und mussten am Ende die Punkte teilen. Doch auch damit war der knappe 3,5:2,5 Sieg unter Dach und Fach. In Runde 2 geht es nun gegen das Team Elektroprivreda aus Montenegro weiter, am Spitzenbrett hält dieses Match die Paarung Marius gegen unseren letztjährigen Topscorer GM Denis Kadric bereit, ein echter Leckerbissen, auf den man sich bereits freuen kann. Wir freuen uns über daumendrückende Unterstützung aus der Heimat 🙂
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