Überraschend deutlicher Erfolg gegen Schmiden, Zweite verliert knapp

2023-12-06T11:39:45+01:00

Mit gemischten Gefühlen ging es ins Zweitliga-Derby gegen den designierten Tabellenletzten Schmiden. Kölle jagt bei einem Turnier in Spanien die GM-Norm, die Reisekasse sollte für den Einzelkampf etwas geschont werden, und zudem sagte Deuer kurzfristig wegen Krankheit ab. Statt des fest eingeplanten Sieges stand womöglich ein Zitterspiel bevor. Es wurde einer der besten Kämpfe von Schönaich!

Zwar lief bei Schmiden überraschend der in Australien vermutete Spitzenspieler T. Schmidt auf, dafür fehlten mit Eisele und Thoma zwei Stammspieler, und statt der zwei besten Ersatzleute (Witke und Scheeff) wurden an 7 und 8 zwei gestandene Bezirksligaspieler aufgeboten. So ging man mit einem 0:1-Rückstand, vier klaren Favoritenbrettern (2, 3, 7, 8) und sehr offenen Mittelfeldpaarungen ins Rennen.

Der Rest der Geschichte ist schnell erzählt: ein schnelles sicheres Schwarzremis von Beyer – und dann nur noch Siege! Zunächst besorgte der Vorsitzende Reck den Ausgleich; Brunner, Korneev (konnte sich mit seinem Gegner auf Russisch unterhalten) und Camallonga (3 aus 3!) stellten noch vor der Zeitkontrolle zum 4½:1½ den Sieg sicher. Danach verwerteten noch Kocharin und Keilhack (erster Sieg überhaupt für ihn in der 2. Liga!) ihre Endspiele. Niemand stand irgendwann kritisch, einzig bei Kocharins Königsinder wusste man zwischenzeitlich nicht so genau. Am Ende sechs souveräne Siege – hier und da hätten die Schmidener sich sicher hartnäckiger wehren können, doch allesamt hochverdient: 6½:1½ zu siebt!

Die Tabelle zeigt bereits ein klares Bild: Viernheim, Mergentheim, Baden-Baden II und Hofheim sind auf Kurs für die neue zweigeteilte 2. Liga, Walldorf und Mainz haben wohl schon zu viele Schlüsselspiele verloren, Schmiden spielt ohnehin keine Rolle. Bleibt der Zweikampf um Platz fünf (reicht!) und sechs (Relegation!) zwischen Eppingen und Schönaich, mit Außenseiterchancen für die kampfstarken Heilbronner.

Weniger glücklich war die Schönaicher Zweite. Beyer, Keilhack und Reck waren ja in der Ersten unterwegs, der Rest gegen die verlustpunktfreien Stuttgarter knapper Außenseiter. Es wurde hart gekämpft: Als in der Ersten nur noch Keilhacks Endspiel in den letzten Zügen lag, liefen trotz kürzerer Bedenkzeit hier noch vier Partien! Am Ende lief es beim Stand von 3½:3½ auf die Partie Leitherer – Petzold hinaus. Der Stuttgarter hatte Turm und Bauer gegen Läufer und Bauer – der Gewinn war problematisch; einmal zog der Stuttgarter mit drei und einmal mit zwei Sekunden auf der Uhr. Am Ende viel beim Schönaicher die Klappe, da war es allerdings bereits hoffnungslos. Mit 3:5 Punkten geht es jetzt eher nur noch darum, am Ende die Rote Laterne zu vermeiden, was freilich gelingen sollte.

Überraschend deutlicher Erfolg gegen Schmiden, Zweite verliert knapp2023-12-06T11:39:45+01:00

Sieg und Niederlage zum Zweitliga-Auftakt

2023-10-23T11:58:06+02:00

Zum Auftakt der 2. Bundesliga folgte einem 5:3-Sieg gegen Gastgeber Walldorf eine 3½:4½-Niederlage gegen Viernheim II. Beide Ergebnisse lagen letztlich im Rahmen der Erwartungen.

Bei dem neu formierten Team überzeugten letztlich die ausländischen Verstärkungen. Bezüglich der einheimischen Spieler steigt freilich die Befürchtung, dass zumindest nicht mit vielen vollen Punkten zu rechnen sein wird.

Der Sieg gegen Walldorf war nach allem, was man hörte (der Schreiber dieser Zeilen war an diesem Tag nicht dabei) letztlich ungefährdet. Den Siegen von Iermito, Camallonga und Korneew stand nur eine wohl vermeidbare Niederlage von Beyer gegenüber.

Die genaue Aufstellung von Viernheim II war schwer auszurechnen – bei dem vorgezogenen Freitagsspiel gegen Walldorf und dem Samstagsspiel gegen Schmiden brachte man 12(!) verschiedene Spieler zum Einsatz. Es spielten dann gleich beide jungen Damen, der neuen Star am deutschen Frauenschachhimmel Dinara Wagner und die frühere U16-Weltmeisterin Annmarie Mütsch.

Gespenstisch war freilich die Atmosphäre nach nur gut zwei Stunden Spielzeit – der Großteil der Spieltische war aufgeräumt und verlassen, wenig beachtet von der Außenwelt saßen sich nur noch jeweils zwei Spieler gegenüber. 2½:3½ der Spielstand, wobei man bei den fünf Unentschieden bei einigen Akteuren – auf beiden Seiten! – den Eindruck hatte, dass sie doch ein wenig die Verantwortung zu den Teamkameraden weiterschoben. Derweil hatte Timur Kocharin – wie schon Keilhack beim Europacup – den Nachweis erbracht, dass man einen Sizilianer auch mit einer unopponierten schwarzfeldrigen Läuferstange verlieren kann; unnötig wohl in beiden Fällen. Kocharins Gegner griff zwar geschickt auf den weißen Feldern an (f4-f5 usw.), trotzdem hatte man den Eindruck, dass der Zusammenbruch viel zu schnell erfolgte.

Verantwortung übernahm dann schließlich Camallonga, der gegen den nominell stärksten Viernheimer – K. Tarlev mit fast 2600 – beständig Druck ausübte; mit einer kleinen Kombination brachte er am Ende seinen vorgepreschten Bauern c6 zur Umwandlung. Herzlichen Glückwunsch zum Einstand mit zwei Siegen!
Leider verlor dann noch am Spitzenbrett Tobias Kölle sein Wesley-So-Gedächtnisendspiel im Semitarrasch (jene remisverdächtige Endspielvariante mit dem schwachen Bauern auf e6; in der Weltspitze derzeit sowas wie die Berliner Verteidigung gegen 1.e4) gegen den Supertechniker Buhmann, der trotz ungleichfarbiger Läufer beständig den Druck erhöhte.

Glückwunsch auch an den diesmal verhinderten Vorsitzenden und Teamchef Moritz Reck! Manch einer verpasst ein wichtiges Event ja höchstens mal wegen der eigenen Beerdigung, in diesem Fall war es aber nur die eigene Hochzeit … wir wünschen für den weiteren Weg Alles Gute!

Beim nächsten Spiel wartet das designierte Schlusslicht Schmiden, das beim gleichzeitigen 1:7 gegen Walldorf doch arg chancenlos war. Vielleicht geht es dann ebenso aufwärts wie bei der „Zweiten“, die nach der Blamage gegen das arg schwach aufgestellte Heilbronn-Biberach diesmal in Spraitbach endlich zu einem überzeugenden Sieg kam.

Sieg und Niederlage zum Zweitliga-Auftakt2023-10-23T11:58:06+02:00
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