Über Harald Keilhack

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Sieg und Niederlage zum Zweitliga-Auftakt

2023-10-23T11:58:06+02:00

Zum Auftakt der 2. Bundesliga folgte einem 5:3-Sieg gegen Gastgeber Walldorf eine 3½:4½-Niederlage gegen Viernheim II. Beide Ergebnisse lagen letztlich im Rahmen der Erwartungen.

Bei dem neu formierten Team überzeugten letztlich die ausländischen Verstärkungen. Bezüglich der einheimischen Spieler steigt freilich die Befürchtung, dass zumindest nicht mit vielen vollen Punkten zu rechnen sein wird.

Der Sieg gegen Walldorf war nach allem, was man hörte (der Schreiber dieser Zeilen war an diesem Tag nicht dabei) letztlich ungefährdet. Den Siegen von Iermito, Camallonga und Korneew stand nur eine wohl vermeidbare Niederlage von Beyer gegenüber.

Die genaue Aufstellung von Viernheim II war schwer auszurechnen – bei dem vorgezogenen Freitagsspiel gegen Walldorf und dem Samstagsspiel gegen Schmiden brachte man 12(!) verschiedene Spieler zum Einsatz. Es spielten dann gleich beide jungen Damen, der neuen Star am deutschen Frauenschachhimmel Dinara Wagner und die frühere U16-Weltmeisterin Annmarie Mütsch.

Gespenstisch war freilich die Atmosphäre nach nur gut zwei Stunden Spielzeit – der Großteil der Spieltische war aufgeräumt und verlassen, wenig beachtet von der Außenwelt saßen sich nur noch jeweils zwei Spieler gegenüber. 2½:3½ der Spielstand, wobei man bei den fünf Unentschieden bei einigen Akteuren – auf beiden Seiten! – den Eindruck hatte, dass sie doch ein wenig die Verantwortung zu den Teamkameraden weiterschoben. Derweil hatte Timur Kocharin – wie schon Keilhack beim Europacup – den Nachweis erbracht, dass man einen Sizilianer auch mit einer unopponierten schwarzfeldrigen Läuferstange verlieren kann; unnötig wohl in beiden Fällen. Kocharins Gegner griff zwar geschickt auf den weißen Feldern an (f4-f5 usw.), trotzdem hatte man den Eindruck, dass der Zusammenbruch viel zu schnell erfolgte.

Verantwortung übernahm dann schließlich Camallonga, der gegen den nominell stärksten Viernheimer – K. Tarlev mit fast 2600 – beständig Druck ausübte; mit einer kleinen Kombination brachte er am Ende seinen vorgepreschten Bauern c6 zur Umwandlung. Herzlichen Glückwunsch zum Einstand mit zwei Siegen!
Leider verlor dann noch am Spitzenbrett Tobias Kölle sein Wesley-So-Gedächtnisendspiel im Semitarrasch (jene remisverdächtige Endspielvariante mit dem schwachen Bauern auf e6; in der Weltspitze derzeit sowas wie die Berliner Verteidigung gegen 1.e4) gegen den Supertechniker Buhmann, der trotz ungleichfarbiger Läufer beständig den Druck erhöhte.

Glückwunsch auch an den diesmal verhinderten Vorsitzenden und Teamchef Moritz Reck! Manch einer verpasst ein wichtiges Event ja höchstens mal wegen der eigenen Beerdigung, in diesem Fall war es aber nur die eigene Hochzeit … wir wünschen für den weiteren Weg Alles Gute!

Beim nächsten Spiel wartet das designierte Schlusslicht Schmiden, das beim gleichzeitigen 1:7 gegen Walldorf doch arg chancenlos war. Vielleicht geht es dann ebenso aufwärts wie bei der „Zweiten“, die nach der Blamage gegen das arg schwach aufgestellte Heilbronn-Biberach diesmal in Spraitbach endlich zu einem überzeugenden Sieg kam.

Sieg und Niederlage zum Zweitliga-Auftakt2023-10-23T11:58:06+02:00

Marius Deurer und Tobias Kölle belegen Platz 2 und 3 bei den Deutschen Meisterschaften

2023-08-29T09:53:30+02:00

Nicht viel hat bei der in der Sportschule Ruit ausgetragenen
Deutschen Einzelmeisterschaft an der großen Sensation für die Schönaicher Jugendspieler gefehlt.
Doch am Ende setzte sich Vitaly Kunin (Mörlenbach) in einem
dramatischen Schwerfigurenendspiel durch. So siegte der Routinier mit 7 aus 9 vor Marius Deuer (15 Jahre),
Tobias Kölle (18, beide Schönaich) und Lagunow (Zehlendorf), je 6½.
Hier die Entscheidungsschlacht – bei einem Remis (oder Weißsieg) wären die zwei Schönaicher Jungstars vorn gelegen:

Timur Kocharin erreichte mit 4 aus 9 ein solides Ergebnis und belegte am Ende Platz 29.

V.l.n.r.: Marius Deuer (2), Vitaly Kunin (1) und Tobias Kölle (3). Quelle: www.schachbund.de

Marius Deurer und Tobias Kölle belegen Platz 2 und 3 bei den Deutschen Meisterschaften2023-08-29T09:53:30+02:00

Marius Deuer wird Internationaler Meister

2023-07-17T14:59:02+02:00

Knapp vor seinem fünfzehnten Geburtstag schaffte Marius Deuer bei einem Turnier in Prag den Sprung über Elo 2400. Damit hat er alle Bedingungen für den Titel eines „Internationalen Meisters“ erfüllt – in einem Alter, das zwar nicht im Weltmaßstab, so doch für hiesige Verhältnisse rekordverdächtig ist.

Marius Deuer Prag 2023

Der Aulendorfer spielt bei dem TSV Schönaich, vorherige Stationen waren WD Ulm und Biberach. Er wurde bereits Deutscher U14-Meister, im Jahr 2022 aber auch Württembergischer Einzelmeister der „Erwachsenen“. Bei seinem Nationalmannschafts-Einsatz beim Mitropa-Cup besiegte Deuer überzeugend den erfahrenen englisch-schweizerischen Großmeister und Buchautor Jo Gallagher. Seinen ersten Großmeister-Skalp hatte er sich freilich schon mit zwölf Jahren geholt:

Jo Gallagher – Marius Deuer
Mitropa-Cup Mali Lošinj 2023, D – Schweiz 1½: 2½, 2. Brett
Caro-Kann-Verteidigung
1.e4 c6 2.d4 d5 3.Sc3 d:e4 4.S:e4 Sf6 5.S:f6+ e:f6 6.c3 Ld6 7.Ld3
0-0 8.Dc2 Te8+ 9.Se2 h5! 10.0-0 h4!
Der aggressive Vormarsch des h-Bauiern ist Deuers Lieblingsmotiv in seinem Caro-Kann mit …e:f6.
11.h3 Sd7 12.Ld2 Sf8 13.Tae1 g6 14.f4?!
Baut den Lf4 ein und schwächt das Feld g3. Gesünder erscheint
14.Sf4 – der Turmtausch schadet nicht – oder 14.c4.
14…f5! 15.Kh1 Se6 16.Sg1 Ld7 17.Lc1
Die Weiterwanderung des Springers mit Sg1-f3-e5 scheitert am
Sorgenkind auf f4, woran auch 17.Dc1 Dc7 nichts ändert.
17…Sg7 18.T:e8+ L:e8 19.c4
Auch 19.Sf3 Sh5 verheißt nichts Gutes.
19…Sh5 20.Se2 Ld7 21.b3 Df6 22.Tf3
22.Lb2 De7!, und plötzlich macht auch das Feld e3 Sorgen.
22…Kh7 23.Lb2 De7 24.c5?!
Weiß hat mehrere kleine Baustellen (g3, f4, e-Linie) und auch keinen guten Plan. Der GM sucht daher mit Gewalt Gegenspiel.
Nach 24.d5 Te8 geht es nicht weiter, d:c6? aktiviert nur den Ld7.
24…Lc7 25.d5 c:d5 26.Dc3 d4!
Der Schlüsselzug! Bei einer weißen Blockade auf d4 bliebe der
Ld7 passiv, jetzt wird er zur mächtigsten Figur. Auf zuvor 25.Ld4
war 25…Sg3+ unangenehm.
27.D:d4 Te8!
Schwächer wäre sofort 27…Lc6 wegen 28.Te3. Bemerkenswert, wie
der unvertreibbare Sh5 die lange Diagonale schützt.
28.Tf1 Lc6 29.Lc4 Td8 30.Dc3 De4
Die schwarzen Figuren dringen entscheidend ein. 31.Df3 D:c4!
32.b:c4 L:f3 33.T:f3 Td2 mit Figurengewinn.
31.Tf3 Db1+ 32.Kh2 L:f3 33.g:f3 Df1 34.b4 Df2+ 0:1
Nebst 35…Td1+. Auch auf 34.De3 hätte 34…Td1 entschieden.

Marius Deuer wird Internationaler Meister2023-07-17T14:59:02+02:00
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