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Marius Deuer wird mit gerade einmal 16 Jahren bereits in den B-Kader des Deutschen Schachbunds aufgenommen
Im B-Kader befinden sich die Nationalspieler des deutschen Teams, mit Ausnahme der beiden Weltklassespieler Vincent Keymer und Frederick Svane, die A-Förderung bekommen. Die Tatsache, dass der ehemalige Europameister Matthias Blübaum, aktuell 2650 Elo schwer, sich ebenfalls im B-Kader befindet, zeigt, welch besonderem Kreis Marius Deuer hier beitreten darf. Als Begründung für die Nominierung heißt es auf der Seite des Schachbund: „dass es eine mathematisch errechnete Leistungskurve gibt, ab welchem Alter Spielerinnen und Spieler es in den Nationalmannschafts-Kader geschafft haben. Experten haben diese Werte aus den Elo-Entwicklungen der letzten 23 Jahre erschlossen. Mit [seiner] Elo-Zahl lieg[t Marius] deutlich über dieser Kurve.“ Marius weitere schachliche Zukunft könnte also noch einige großartige Momente bereithalten, die nähere sieht erstmal das Erlangen des Großmeistertitels vor. Wir sind felsenfest überzeugt, dass Marius an dieses bereits im nächsten Jahr den nächsten Haken setzen kann. Der ganze TSV Schönaich ist stolz auf Marius fantastische Entwicklung und seine Leistungen.
Verbandsliga: Der nächste Pflichtsieg nimmt die Sorgen um den Klassenerhalt
Nach dem Sieg bei Schwäbisch Gmünd II musste noch ein Sieg gegen die gleichfalls schwächer eingeschätzten Backnanger her. Dann könnte man relativ beruhigt in die zweite Saisonhälfte gehen, wo vermutlich der ein oder andere Spitzenspieler nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Gut ließ sich das Spiel an Brett 8 an, wo Debütantin Enya Marie Wang, ganz Nikolaus-gemäß mit Zipfelmütze spielend, rasch und eindeutig in Vorteil kam. Ihr Gegner schien mit der modernen Behandlung des Zweispringerspiels überfordert. Allmählich brachte auch Keilhack an Brett 2 die Partie immer mehr unter Kontrolle und drängte seinen Gegner immer weiter zurück. Ernüchternd war freilich das Geschehen an den übrigen sechs Brettern. Die Einschätzung reichte von "keinen Vorteil" (Bretter 4-6) über "bedenklich" (3, 7) bis "glatt verloren" (Christian Beyer in einem Sizilianer an Brett 1). Es gewann dann wie erwartet Enya Marie, und plötzlich dreht sich auch bei Glienke das Geschehen: 2:0. Die anderen Backnanger verspielten ihren Vorteil; es hagelte Remisangebote trotz des Rückstandes. Der einzige "Dumme" auf Schönaicher Seite war letztlich Keilhack, der nach einer eigentlich gut geführten Partie seinen Endspielsieg gegen allerdings geschickte Gegenwehr vorbildlich verstolperte: 45.Lh7?! Aus Computersicht kein Fehler. Einfach gewann aber 45.Lc4!, ohne sich an den Bauern f2 zu klammern, z.B. 45...Kf3 46.Kc5 K:f2 47.Kd6. Der Läufer kontrolliert den Vormarsch des schwarzen e-Bauern, und der weiße a-Freibauer gewinnt. 45...Sd5+ 46.Kc5 Sc3 47.a3 Sd1 Und plötzlich ist der Weg zum Gewinn sehr schmal, bzw. führt nur über äußerst penible Berechnung. Wie schlecht der Läufer auf h7 steht, wird nach S:f2 und e4-e3 deutlich: der e-Bauer läuft. Man kann gleich auf e4 opfern, oder erst nach 48.Kd4 S:f2, oder den Läufer umbauen. Die Läuferopfer sind ziemlich tricky zu berechnen: Es gibt Ressourcen wie ...Sa8 samt anschließender Einsperrung des weißen Königs nach ...Kc7, und selbst bei der Analyse haben wir uns dauernd verfingert. Und sowieso geht es immer nur um ein Tempo. 48.Kd4? Tatsächlich gewann einzig 48.L:e4!. 48...S:f2
Eine bunte Nachlese: Marius Deuers GM-Norm, Oleg Korneevs Interview, Tobias Kölles Match gegen Magnus Carlsen, und eine Glanzpartie beim Böblinger Nachbarkampf
Schon kurz erwähnt wurde die - endlich! - erste GM-Norm von Marius Deuer bei der Offenen Bayrischen Meisterschaft Anfang November am Tegernsee. Hierzu noch der Artikel aus der STUTTGARTER ZEITUNG, vom Schreiber dieser Zeilen: 0911_RATE-1-STGT_NWE (2) (draufklicken zum Lesen des PDF!). Unser Routinier und Vielspieler Oleg Korneev wurde interviewt. Es gab einige bemerkenswerte Aussagen, z.B. zur Rating-Deflation: Mit einem Karriere-Hoch von 2698(!) wünscht sich Korneev derzeit nichts sehnlicher als die Rückkehr über 2500; "und viele Großmeister, die bereits um 2600 waren, hätten bereits Alpträume, dass sie unter 2400 fallen könnten." Hier das Interview: (draufklicken!) Einen Tag nach dem Bundesligawochenende spielte Tobias Kölle eine Stunde lang gegen keinen Geringeren als - Magnus Carlsen! Das Endergebnis: 1 1/2 : 10 1/2. Ok, es waren 3-Minuten-Partien, und der einzige Sieg auf Zeit war etwas glücklich; aber mindestens zwei Partien hätte Tobias niemals verlieren dürfen: einmal ein Turmendspiel mit Mehrbauer, einmal mit ungleichen Läufern. Zudem durchzuckte es mich in der folgenden Stellung: "Moment, da war doch was"! Als Schachspaltenredakteur ist man zugegebenerweise etwas auf Damenopfer "dressiert": hier verpasste Tobias 1...Da3+!! 2.K:a3 Lc1+ 3.Ka4 Ta8+ nebst Matt. Magnus müsste sich nach a1 verkrümeln, aber nach 2.Ka1 Dc1+ 3.Sb1 Dc2 oder auch 3...f5! 4.e:f5? e4 nebst ...Lf6+ gibt der Computer -4 oder so. Hier das komplette Youtube-Video: Tatsächlich eine Glanzpartie gelang dem Böblinger Valentin Kuklin beim Nachbarkampf am vergangenen Bundesliga-Wochenende an Brett 2 gegen IM Spieß (Aue): Weiß hat die Qualität weniger, und alles hängt. Es folgte: 24.Td7!! Tg8 25.D:f6!! 1:0; mit etlichen kleinen weiteren Pointen, die der Leser selbst herausfinden darf.
Schönaich setzt den Saisonstart in den Sand
Dass es in der 2. Schachbundesliga am Samstag gleich zum Auftakt mit dem letztjährigen Bundesligisten Zugzwang München ein dickes Brett geben würde, war abzusehen, dass es sich so sehr nach Amateuren gegen Profis anfühlen würde, hatte man aber nicht erwartet. Es begann schon zum Auftakt des Matches mit den Unterschieden, während alle Münchner trotz Autobahnsperrung pünktlich an den Brettern saßen, war fast das halbe Heimteam noch abwesend. Die Münchner Spieler in Blickrichtung Kamera müssen zu Spielbeginn auf die Heimmannschaft warten... 10 Sekunden vor Ablauf der 30-Minuten Karenz kam dann der letzte Schönaicher Chris Beyer gerade noch ans Brett, wenn auch natürlich mit der großen Hypothek der kürzeren Bedenkzeit. Am Brett zeigte sich Beyer dann ungleich besser als bei der Organisation, er besorgte das zweite Remis nachdem Jungstar Marius Deuer mit weiß ebenfalls nicht über eine Punkteteilung hinausgekommen war. Schon zu diesem Zeitpunkt beim Spielstand von 1-1 zeichnete sich die klare Niederlage bereits ab, tatsächlich hatte Schönaich an keinem der 8 Bretter zu irgendeinem Zeitpunkt reelle Chancen auf einen Sieg. Teamcaptain Moritz Reck war im Stress um sein unpünktliches Team die Eröffnung gründlich missraten und obwohl er die Partie noch in ein langwieriges Damenendspiel retten konnte, stand die Niederlage zu jeder Zeit außer Frage. Auch Kai Giebler hatte bei seinem Debüt in der 2. Bundesliga schon aus der Eröffnung an einer schwachen Bauernstruktur zu kämpfen und konnte diese Probleme schließlich nicht lösen. Gerhard Junesch hatte zwischenzeitlich zwar 2 Mehrbauern, doch sein Gegner hatte in dieser Zeit ein schönes Mattnetz gestrickt, aus dem es kein Entkommen gab und auch Carles Diaz Camallonga musste sein Damenendspiel verloren geben. Immerhin hielten Florian Schnadt und Spitzenbrett Tobias Kölle ihre Stellungen am Ende trotz Bauer weniger noch zusammen, so dass es zwei weitere halbe Punkte zum Endstand von 2-6 gab. Lokalmatador Florian Schnadt rettet einen halben Punkt gegen München. Am Sonntag ging es dann mit Aue eher gegen einen Konkurrenten
Verbandsliga: Pflichtsieg in Schwäbisch Gmünd
Letzten Sonntag ging es in der Verbandsliga zur vermeintlich schwächsten Mannschaft der Liga, Schwäbisch Gmünd 2. Da außerdem die Spitzenspieler nur für eine begrenzte Zeit verfügbar sein dürften, war klar, dass dieses Spiel ein Pflichtsieg ist - in der Verbandsliga braucht man erfahrungsgemäß 8 bis 9 Punkte für den Klassenerhalt. Nach Absagen und kurzfristigem Hinundher wurde Brett 1 freigelassen, um 7 starke Bretter zu haben. Die Situation wurde weiter dadurch erleichtert, dass bei Gmünd die an 1 und 3 gesetzten Spieler(innen) fehlten, sie Brett 5 frei ließen und bereits nach 15 Minuten nach einem schweren Rechenfehler des Gmünders der Sieg an Brett 8 praktisch bereits fest stand. Tatsächlich wurde Oliver Rechtsteiner dann erst als Letzter(!) fertig, mit einer gesunden Mehrfigur stand der Sieg freilich nie in Frage. An den verbleibenden 5 Brettern setzten die Gmünder trotz nominell mitunter erheblicher Unterlegenheit harte Gegenwehr entgegen. Noch nach gut der Hälfte der Spielzeit waren nirgendwo echte Vorteile zu erkennen. Kai Giebler hatte zwar einen Bauern mehr, doch in einem typischen Königsgambit-Endspiel kontrollierte Weiß das Feld f4 (bei schwarzem Bauern auf g4), so dass dieser praktisch nicht ins Gewicht fiel. Bei Christian Beyer und Harald Keilhack war nach deren starker Vorstellung gegen Böblingen schon schnell klar, dass es diesmal alles andere als einfach werden würde. Immerhin bekam Philipp Wagner nach einem Scheinopfer in einem Spanier das Läuferpaar, doch einstweilen war auch hier nicht klar, wie sich das auswirken könnte. Schließlich bekam Keilhack von seinem extrem präzise spielenden Gegner, den er schon einmal ziemlich leicht besiegt hatte, im psychologisch ungünstigsten Moment ein Remisangebot: Zwar war das Gleichgewicht nicht wirklich gestört, doch bei einer Ablehnung müsste er zumindest das nächste halbe Dutzend Züge lang sorgfältig auf Halten spielen müssen. Beyer erlangte geschickt Initiative. Zwar war das objektiv alles andere als klar, und der Computer sah über weite Strecken eher seinen Gegner vorne; doch unter solchen Umständen konnte man vom Gegner
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